Wissenswert

Bunte Ostereier selber färben – ohne Gesundheitsrisiko

Farbige Ostereier gehören einfach zum Osterfest dazu. Sie zu färben, zu verstecken und auch aufzuessen ist ein alter Brauch. Natürlich kann man die Eier fertig gefärbt kaufen, aber es macht viel mehr Spaß, das gemeinsam mit Kindern selbst zu tun. Damit die bunten Eier nicht auf den Magen schlagen, hier einige Tipps und Hygieneregeln.

 

Auf der Eierverpackung müssen die Produzenten ein "Mindesthaltbarkeitsdatum" angeben. Bis zu diesem Datum garantiert der Hersteller die Haltbarkeit, vorausgesetzt, die Eier werden richtig gelagert. Doch auch nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit können Eier in der Regel noch verzehrt werden, wenn sie gut durcherhitzt werden. Frische rohe Eier kann man auch daran erkennen, dass sie in einem Glas mit kaltem Wasser am Boden liegen bleiben. Alte Eier schwimmen hingegen oben. Grund dafür ist die Luftkammer im Ei, die umso größer wird, je älter das Ei ist. Rohe Eier sollten möglichst schnell verarbeitet und bis dahin bei maximal 7°C gekühlt werden. Werden Eier zur Osterzeit ausgepustet und bemalt, werden meistens Eigelb und Eiweiß in der Küche noch für die Zubereitung anderer Speisen verwendet. Um eine Übertragung von möglicherweise vorhandenen Keimen zu vermeiden, sollten sie in geschlossenen Behältern aufbewahrt werden. Grundsätzlich sollten weder das rohe Ei noch die Eierschalen mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen.

Eier hart kochen und nicht abschrecken

Die Haltbarkeit von hart gekochten Eiern hängt unter anderem von der Beschaffenheit der Schale, der Art der Zubereitung und der Lagerung ab. Beim Kochen sollte daher darauf geachtet werden, dass die Schale keinen Knacks bekommt und die Eier in siedendem Wasser vollständig durchgekocht werden. Auch das Eigelb sollte hart sein, was je nach Größe der Eier etwa zehn Minuten Kochzeit bedeutet. Grundsätzlich gilt, dass hart gekochte Eier schneller verderben, wenn die Schale beschädigt ist, weil dann Keime in das Ei eindringen können. Aus diesem Grund sollten Eier auch nach dem Kochen nicht mit kaltem Wasser abgeschreckt werden: Beim Abschrecken kann das Wasser und eventuell darin enthaltene Keime durch kleine Risse oder die poröse Schale in das Innere des Eis gelangen. Dadurch verkürzt sich die Haltbarkeit auf wenige Tage. Je höher die Lagertemperatur ist, desto eher verderben Lebensmittel, weil sich Keime bei Wärme schneller vermehren. Daher sollten auch hart gekochte Eier nach Möglichkeit im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von vier Wochen verbraucht werden.

Ist das Auspusten von rohen Eiern gefährlich?

Rohe Eier haben eine natürliche Schutzschicht auf der Schale, die das Eindringen von Keimen verhindert. Um diese Schutzschicht zu erhalten, sollten die Eier daher nicht gewaschen werden, solange sie gelagert und noch nicht verarbeitet werden. Sollen sie zum österlichen Basteln ausgepustet werden, ist die Reinigung hingegen ein Muss. Die Eier können mit lauwarmem Wasser und etwas Spülmittel abgewaschen werden. Auch spitze Werkzeuge wie Nadeln oder Nägel, mit denen die Eier angebohrt werden, sollten sauber sein und nach der Verwendung gründlich gereinigt werden. Vor allem Kinder haben Spaß daran, Eier auszupusten und zu bemalen. Dabei ist eine Infektion mit Salmonellen möglich, weil eventuell vorhandene Keime sowohl auf der Schale als auch – zwar seltener – im Inneren des Eis vorkommen können. Eine Untersuchung ergab, dass 0,5% der untersuchten Eier mit Salmonellen infiziert waren.

Werden solche Eier mit dem Mund ausgepustet, besteht theoretisch die Gefahr, dass Salmonellen aufgenommen und eine Salmonellose mit Magen-Darm-Symptomen wie Durchfall und Erbrechen ausgelöst werden kann. Kinder unter fünf Jahren, ältere und kranke Menschen sind besonders empfindlich. Bei ihnen können Salmonellosen auch deutlich schwerer verlaufen, in Einzelfällen sogar tödlich. Daher sollten kleine Kinder möglichst gar nicht mit rohen Eiern in Kontakt kommen. Insbesondere sollten Kinder keine Eier auspusten. Um eine Infektion mit Salmonellen zu vermeiden, sollten grundsätzlich nur frische und saubere Eier verwendet werden. Nach Möglichkeit werden die Eier am besten mit Hilfsmitteln ausgepustet, um den direkten Kontakt mit dem Mund zu vermeiden. Hierzu eignen sich beispielsweise dünne Strohhalme und Einwegspritzen mit möglichst dicken Kanülen.

Mittlerweile bieten Bastelgeschäfte zum Eierauspusten auch kleine Blasebälge an. Verspritztes Eigelb und Eiweiß sollten sofort mit Küchenpapier entfernt und die Arbeitsfläche gründlich gereinigt werden. Nach getaner Arbeit die Hände gründlich mit warmem Wasser und Seife waschen. Bevor die ausgepusteten Eier bemalt werden, ist es günstig, sie von innen und außen mit lauwarmem Wasser und etwas Spülmittel zu säubern, um Reste des rohen Eis zu entfernen.

Sind Ostereier vor der Vogelgrippe sicher?

Der Verzehr von Geflügelfleisch und Eiern in Deutschland ist im Hinblick auf eine Infektion mit dem Influenza-A-(H5N1)-Virus völlig unbedenklich. Geflügelfleisch und Eier aus Ländern, in denen es aktuell Ausbrüche durch das Vogelgrippe-Virus gibt, dürfen nicht nach Deutschland importiert werden. Hält man sich zu Besuch in Regionen auf, in denen Ausbrüche auftreten, besteht auch dort nur eine sehr geringe Chance, dass Fleisch und Eier mit dem H5N1-Virus verunreinigt sind. Zudem steht nicht fest, ob Eier erkrankter Vögel das Virus überhaupt enthalten.

Mit welchen Farben können die Eier gefärbt werden?

Die Eier sollten – egal ob ausgeblasen oder gekocht – vor dem Färben immer gründlich mit Essigwasser gereinigt werden, damit sie die Farbe besser annehmen. Eier von freilaufenden Hühnern haben dickere und kräftigere Schalen und eignen sich daher besser zum Färben und Basteln. Aus gesundheitlicher Sicht sind zum Färben handelsübliche künstliche und natürliche Ostereierfarben geeignet. Um Eier zu färben, die noch gegessen werden sollen, müssen die Farben dem Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz genügen. Ausgeblasene Eier zu reinen Dekorationszwecken können auch mit anderen Farben gefärbt werden. An den E-Nummern lässt sich erkennen, ob eine Farbe als Lebensmittelfarbe zugelassen ist. In der Apotheke dürfen keine abgepackten künstlichen oder natürlichen Eierfarben abgegeben werden, da sie laut Apothekenbetriebsordnung nicht zu den Warengruppen gehören, die neben Arzneimitteln in einer Apotheke in den Verkehr gebracht werden dürfen. Ausgangsmaterialien, die auch für das Färben von Ostereiern genutzt werden können, wie zum Beispiel Pottasche, Birkenblätter, Mateblätter, getrocknete Heidelbeeren oder Curcumarhizom können in der Apotheke abgegeben werden.

Oder lieber fertige bunte Eier kaufen?

Kunterbunt gefärbte Ostereier aus industrieller Herstellung werden häufig schon viele Tage vor dem Osterfest angeboten. Im Zuge der Herstellung werden diese Eier hart gekocht, gefärbt und mit einem Schutzlack behandelt, der das Eindringen von Keimen verhindern soll. Daher sind diese Eier mehrere Wochen lang bei Raumtemperatur haltbar. Allerdings nur, wenn die Schale nicht beschädigt ist. Daher sollte beim Kauf darauf besonders geachtet werden. Sicherheitshalber sollten auch industriell gefärbte Eier nach dem Kauf im Kühlschrank aufbewahrt werden.

 

Quelle

Ausgewählte Fragen und Antworten zu Ostereiern, Bundesinstut für Risikobewertung, 6. März 2008 

 


ck

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