Prisma

Spamfilter im Kopf

Das Gehirn funktioniert ähnlich wie ein Computer: Wenn man nicht ab und an die Festplatte aufräumt, wird der Arbeitsspeicher langsamer. Schwedische Forscher haben jetzt ein Filtersystem ausgemacht, mit dem das ZNS überflüssige Informationen entfernt, um das Kurzzeitgedächtnis wieder flott zu bekommen.

Weshalb manche Menschen ein gutes und andere ein schlechtes Erinnerungsvermögen besitzen, haben Wissenschaftler des Karolinska-Instituts in Stockholm untersucht. Sie stellten fest, dass ein Gedächtnisfilter des Gehirns die eingehenden Informationen vorsortiert und nur wesentliche Daten passieren lässt. Außerdem scheint eine gewisse "Aufräumfunktion" zu existieren, wonach nicht mehr benötigte Erinnerungen aussortiert werden, um die begrenzten Ressourcen des Arbeitsspeichers – dem Kurzzeitgedächtnis – wieder frei zu legen. Die Merkfähigkeit funktioniert umso besser, je effizienter sortiert wird. Zuständig für das Filtern sind drei Hirnareale: der präfrontale Cortex, das Putamen und das Pallidum. Die Forscher vermuten, dass der präfrontale Cortex dabei das Filtersystem überwacht, Putamen und Pallidum hingegen für die eigentliche Ausführung zuständig sind. Da die Aktivität der Areale individuell verschieden ist, unterscheiden sich auch Filterleistung und Kurzzeitgedächtnis.


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Quelle: McNab, F., Klingberg, T.: Nature Neurosci., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nn2024

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