Arzneimittel und Therapie

Dreifachkombination gegen das HI-Virus zugelassen

Die fixe Dreierkombination aus Efavirenz, Emtricitabin und Tenofovir Disoproxifumarat (Atripla®) hat für die HIV-1-Therapie die Zulassung durch die europäischen Behörden erhalten. Das Präparat steht seit Januar 2008 zur Verfügung, teilten Bristol-Myers Squibb und Gilead Sciences mit. Damit wird erstmals ein Medikament angeboten, das drei für eine hoch aktive antiretrovirale Therapie (HAART) notwendigen Wirkstoffe in einer Tablette kombiniert und darüber hinaus nur einmal täglich eingenommen werden muss.

Die Fixkombination wurde in einer Joint-Venture-Partnerschaft zwischen der Bristol-Myers Squibb Company und Gilead Sciences entwickelt. Atripla® wurde im Juli 2006 von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) zugelassen und wurde im Anschluss daran in den USA die meistverordnete Therapie zur Behandlung von Patienten, die mit einer HIV-Behandlung begannen.

Kompliziertes Einnahmeschema vereinfachen

Kombiniert wurden mit dem Nicht-Nukleosid-Reverse-Transkriptase Inhibitor Efavirenz, dem Nukleosid-Reverse-Transkriptase Inhibitor Emtricitabin und dem nukleotidanalogen Hemmstoff der Reversen Transkriptase Tenofovir Disoproxilfumarat drei klinisch erprobte und anerkannte Anti-HIV-Medikamente, die mit der Reversen Transkriptase ein Enzym angreifen, das für die HIV-Replikation zwingend erforderlich ist. Die Kombination der Wirkstoffe in nur einer einzigen Tablette, die nur einmal täglich eingenommen werden muss, hilft, das komplizierte Dosierungsschema zu vereinfachen – bisher einer der häufigsten Gründe für ein Therapieversagen oder die Entwicklung von Resistenzen, weil viele Patienten die hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) nicht konsequent eingehalten haben.

Anwendungshinweise

Das Kombinationspräparat ist für die Behandlung der Infektion mit dem menschlichen HI-Virus bei Erwachsenen indiziert, die unter ihrer derzeitigen antiretroviralen Kombinationstherapie seit mehr als drei Monaten virussupprimiert sind mit Plasmakonzentrationen der HIV-1-RNA < 50 Kopien/ml. Bei den Patienten darf während einer früheren antiretroviralen Therapie kein virologisches Versagen aufgetreten sein, und es muss vor Beginn der ersten antiretroviralen Behandlung sicher sein, dass keine Virusstämme mit Mutationen vorliegen, die eine signifikante Resistenz gegenüber einem der drei Bestandteile aufweisen.

Die Dreifachkombination ist für die alleinige Gabe als vollständiges Regime oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen zur Behandlung von HIV-1-Infektionen bei Erwachsenen angezeigt. Da sie Efavirenz, Emtricitabin und Tenofovir DF enthält, sollte Atripla® nicht zusammen mit den Präparaten Sustiva®, Emtriva®, Viread® oder Truvada® verabreicht werden, die diese Wirkstoffe allein oder in Kombination enthalten. Auch sollte aufgrund der Ähnlichkeiten zwischen Emtricitabin und Lamivudin Atripla® nicht zusammen mit Medikamenten verabreicht werden, die Lamivudin enthalten.

Die Tablette, die 600 mg Efavirenz, 200 mg Emtricitabin und 300 mg Tenofovir DF enthält, soll einmal täglich oral auf nüchternen Magen eingenommen werden. Empfohlen wird die Einnahme abends vor dem Zubettgehen, denn so können auftretende unerwünschte Wirkungen wie Schwindel, Konzentrationsstörungen, Übelkeit, Diarrhoe, Kopfschmerzen und Hautausschlag besser vertragen werden.

 

Quelle

Bristol-Myers und Gilead erhalten Zulassung für HIV-Mittel Atripla, Pressemitteilung vom 19. Dezember 2007. 

 


 

ck

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