Gesundheitspolitik

BPI: Industrie kein Kostentreiber

Arzneiausgaben steigen politisch motiviert

Berlin (ks). Nach aktuellen Daten von IMS Health sind die GKV-Arzneimittelausgaben im vergangenen Jahr um rund 6% auf 25,8 Milliarden Euro angestiegen; Einsparungen aus Rabattverträgen und Patientenzuzahlungen sind in dieser Rechnung nicht berücksichtigt. Ursächlich für den Anstieg waren vor allem die 2007 erfolgte Mehrwertsteuererhöhung sowie die höheren Kosten für Impfleistungen. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) appellierte an die Politik, anzuerkennen, dass es nicht die Industrie war, die die Ausgaben in die Höhe trieb.

Allein die Mehrwertsteuer für Arzneimittel belaste die GKV nach der Erhöhung von 16 auf 19% jährlich mit 4,3 Milliarden Euro, betonte BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp letzte Woche in Berlin. Es sei daher "höchste Zeit, dass sich die Gesundheitspolitiker mit ihren Kollegen aus den Ressorts Haushalt und Finanzen zusammensetzen, um sich endlich auf eine Senkung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel zu verständigen". Die Mehrausgaben für Impfstoffe als Leistungen zur Prävention begrüßt der BPI hingegen ausdrücklich. Fahrenkamp forderte, dass die Politik den vor allem von den standortorientierten Pharmaunternehmen erbrachten Sparbeitrag, endlich offen kommunizieren müsse. Neben den Einsparungen durch die Zwangsrabatte der Hersteller (knapp 1,1 Milliarden Euro) seien durch den Abschluss von Rabattverträgen weitere Einsparungen von schätzungsweise rund 140 Millionen Euro zu Gunsten der Kassen generiert worden. "Dies muss auch Eingang finden, wenn die Politik über weitere Maßnahmen diskutiert", so der BPI-Hauptgeschäftsführer.

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