Harte Zeiten

(lk). Die wellenförmige Bewegung des Deutschen Aktienindex hielt auch in der vergangenen Woche weiter an. Nachdem sich der DAX in der Vorwoche von seiner besten Seite präsentiert und einen kleinen Gipfelsturm gewagt hatte, stürzte er wieder in ein Tal. Bis vergangenen Mittwochabend verlor er 2,18% auf 4567 Punkte.
b Kurzbericht DAX (49. Kalenderwoche)

Unter anderem schlechte Konjunkturnachrichten aus den USA sorgten für betrübte Mienen bei den Anlegern. Der einzige Lichtblick kam vom Automobilhersteller Ford und sorgte zumindest am Dienstag für ein deutliches Kursplus beim DAX. Ford hatte mitgeteilt, bereits 2011 die Verlustzone in Bezug auf den Vorsteuergewinn verlassen und eventuell sogar wieder Gewinne schreiben zu wollen. Zudem ist eine Liquiditätskrise im kommenden Jahr nach Unternehmensangaben nicht absehbar. Außerdem will Ford dem Kongress einen Geschäftsplan vorlegen, der dem Konzern das Überleben sichern soll.

  • Die Aktien des Technologiekonzerns Infineon litten letzte Woche unter einer Meldung der asiatischen Konkurrenten Samsung und LG Electronics. Diese haben einem Pressebericht zufolge wegen des weltweiten Wirtschaftsabschwungs ihre Absatzprognose für das kommende Jahr gesenkt. Keinerlei Aufsehen erregte dagegen ein Artikel in der "Welt am Sonntag", wonach Infineon in Zukunft sparsamer handeln wolle. Damit hatten die Experten bereits gerechnet.
  • Der Automobilkonzern Daimler hat angekündigt, im LKW-Bereich künftig die Produktion kürzen zu wollen. Damit reagiert das Unternehmen auf die sinkende Anzahl von LKW-Bestellungen in Europa und wird im Werk in Wörth die Produktion im ersten Quartal des kommenden Jahres drosseln. Wie Werksleiter Martin Daum mitteilte, soll die Produktion um ca. 30% gegenüber dem Vorjahr gekürzt werden.
  • Eine Gewinn- und Umsatzwarnung des finnischen Stahlunternehmens Rautaruukki hat auch den Aktienkurs des Stahlkonzerns ThyssenKrupp gedrückt. Außerdem haben die Finnen angekündigt, Arbeitsplätze als Folge der schwachen Nachfrage abzubauen. Neben ThyssenKrupp erwischte diese Negativmeldung den gesamten Stahlsektor auf dem falschen Fuß, es kam zu Kursverlusten bei nahezu allen Unternehmen dieser Branche.
  • Der Aktienkurs des Frankfurter Börsenbetreibers Deutsche Börse AG litt in der Vorwoche unter den äußerst dürftig ausgefallenen Handelsstatistiken für November. Zwar sprachen Experten davon, dass dies keine allzu große Überraschung sei, allerdings betonten sie, dass der Rückgang um 5% der auf Xetra getätigten Geschäfte ein deutliches Indiz dafür ist, dass alternative Handelsplattformen für das institutionelle Geschäft schnell an Bedeutung und Marktanteile gewinnen.
  • Den Angestellten des Automobilzulieferers Continental droht nach Angaben der Unternehmensführung Kurzarbeit. Damit wollen die Verantwortlichen auf die derzeit recht angespannte Situation im Automobilsektor reagieren. Weiter hieß es, dass mit diesem Schritt zumindest vorübergehend die Beschäftigungssituation stabilisiert werden kann. Wie lange die Kurzarbeit andauern soll wollte eine Sprecherin von Continental gegenüber der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" nicht sagen..

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