Avie-Chef provoziert

Berlin (ks). Thomas Kerckhoff, Geschäftsführer des Avie-Franchise-Systems, hat eine klare Vorstellung von der Zukunft der Apotheker; über sie werde am 16. Dezember in Luxemburg entschieden: "Ich bin überzeugt, dass sich EU-Generalanwalt Yves Bot in seinem Schlussantrag vor dem Europäischen Gerichtshof für den Wegfall des Fremdbesitzverbotes aussprechen wird", sagte er auf dem Kongress "Apotheke 2009" in Wiesbaden.

Kerckhoff hält EuGH-Verfahren bereits für entschieden

Unvorbereitete Apotheker werde diese herannahende Liberalisierungsflut existenziell bedrohen, erklärte der Avie-Chef. Denn diese würden nicht nur mit einer neuen Wettbewerbsintensität konfrontiert, sondern auch mit Akteuren, die hochgradig professionell und rationell den Markt für sich erschließen. "Der Apotheker wird dastehen wie der Bäckermeister, der einst gegen Kamps antrat", meint Kerckhoff. Dann hieße es für die Apotheker: "Sich organisieren oder die Apotheke schließen". Er geht davon aus, dass die Apothekenwelt künftig eine Welt der Systemapotheken sein wird – wie es heute schon in anderen Branchen Standard sei. "Wie die ,Tante-Emma-Läden‘ weitgehend vom Markt verschwunden sind, weil sie dem Wettbewerbsdruck von Aldi, Lidl, Edeka und Co. nicht standhalten konnten, werden auch die ‚Tante-Emma-Apotheken‘ vom Markt verschwinden", gibt sich Kerckhoff provokant. Die Lösung für die anstehenden Probleme sieht der Nicht-Apotheker Kerckhoff in der Organisation: Aus seiner Sicht am besten mithilfe der Komplettlösungen von Avie – dem Apothekenableger der Kohlpharma. Nur durch die Zugehörigkeit zu einem System, das ihn entlaste und seine Selbstständigkeit wahre, könne der Apotheker langfristig am Markt bestehen, meint Kerckhoff..

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