Wirtschaft

Steiler Abwärtstrend

(lk). Für die europäischen Aktienmärkte glich das Geschehen an den Börsen in der vergangenen Woche einem Debakel. Nachdem es am Montag der vergangenen Woche deutliche Verluste in Asien gesetzt hatte, schlossen sich die Börsen in Europa diesem Trend an. Angetrieben durch die Angst vor einer Rezession in den USA rauschten die Kurse nach unten und durchbrachen sämtliche Unterstützungen.

Der überraschende Entschluss der amerikanischen Notenbank, den Leitzinssatz um 0,75 Prozentpunkte zu senken, sorgte zwar auch auf den heimischen Märkten für eine zwischenzeitliche Beruhigung und schürte die Hoffnung auf eine ebensolche Zinssenkung in der Eurozone. Diese Hoffnung wird sich nach den Aussagen von EZB-Präsident Trichet aber wohl nicht erfüllen. Erst am Donnerstag setzten die Märkte zu einer Gegenbewegung an. Dabei spielten die Spekulationen um die Société Générale eine große Rolle. Demnach musste die französische Bank Milliardenabschreibungen wegen Fehlspekulationen mit Aktienindex-Futures vornehmen. Die Glattstellung der Futures könnte die Kursverluste an den Märkten drastisch unterstützt haben. Letzten Endes verlor der Euro Stoxx 50 bis Donnerstagabend 4,1% auf 3808 Zähler.

Der niederländische Elektronikkonzern Philips hat gute Zahlen zum vierten Quartal des Geschäftsjahres 2007 veröffentlicht. Demnach verdiente das Unternehmen deutlich mehr als im Vorjahr. Auch der Umsatz stieg. Wie der Presse zu entnehmen war, wird sich Philips von seinen restlichen Anteilen am Flachbildschirm-Hersteller LG Philips LCD trennen.

In den Fokus von Händlern und Anlegern rückte die französische Bank Société Générale Waren es zunächst nur Gerüchte über mögliche hohe Abschreibungen in Verbindung mit der Krise in den USA, die den Markt nervös machten, schockierte am Donnerstag die Meldung über einen Betrugsfall in Milliardenhöhe die Finanzplätze. Demnach hat ein Händler der Bank durch Unregelmäßigkeiten im Geschäft mit europäischen Aktienindex-Futures Verluste in Höhe von ca. 4,9 Mrd. Euro herbeigeführt. Die Aktie der Société wurde zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt.

Der britische Medienkonzern Pearson machte mit positiven Aussagen zum abgelaufenen Geschäftsjahr auf sich aufmerksam. Demnach rechnet die Unternehmensführung mit einem Ergebnis über den Erwartungen. Das bereinigte Ergebnis sollte am oberen Ende der erwarteten Spanne liegen.

Der niederländische Einzelhandelskonzern Ahold plant offenbar die Trennung von seinem Tochterunternehmen Schuitema. Verhandlungen über einen möglichen Verkauf laufen derzeit mit dem Investor CVC Capital Partners. Ahold hält insgesamt 73% an Schuitema.

Mit 0,27 Dollar leicht über den Erwartungen der Analysten notierte der Gewinn je Aktie im vierten Quartal beim größten europäischen Chiphersteller STMicroelectronics. Damit lag er leicht unter dem Gewinn aus dem Vorjahr. Grund ist die laufende Restrukturierung des Unternehmens.

Der Luxusgüter-Konzern Pinault-Printemps-Redoute hat die Erwartungen der Analysten in Bezug auf den Umsatz nicht erfüllen können. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde dieser weniger stark gesteigert als erwartet. Allerdings teilte PPP mit, den Gewinn in 2007 verbessert zu haben und geht davon aus, dies auch im laufenden Jahr zu schaffen.

Seinen Zwischenbericht präsentierte der britische Börsenbetreiber London Stock Exchange und dieser fiel überwiegend freundlich aus. So stieg der Umsatz der LSE aufgrund des anziehenden Handelsvolumens im dritten Quartal des Geschäftsjahres um deutliche 14,7%.

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