EU besorgt um Parallelimporte

BERLIN/Straßburg (ks). Der Parallelhandel mit Arzneimitteln innerhalb Europas bereitet EU-Vize-Kommissar Günter Verheugen Sorgen. Anlass gibt der erste, bereits abgeschlossene Teil einer Untersuchung der Europäischen Kommission zu den Arzneimittelvertriebswegen in der EU. Dieser habe gezeigt, dass durch den Parallelhandel "beträchtliche Risiken für die Patientensicherheit" entstehen, erklärte Verheugen am 15. Januar in einer Fragestunde im Europäischen Parlament in Straßburg.

EU-Kommissar Verheugen will noch 2008 gegen Arzneimittelfälschungen aktiv werden

Die EU-Kommission hatte ihre Studie zu den Vertriebswegen für Arzneimittel bereits Ende 2006 in Auftrag gegeben. Untersucht wurden dabei unter anderem potenzielle Verbindungen zwischen dem Parallelhandel und dem Auftauchen gefälschter Arzneimittel. Ziel war und ist es, die gegenwärtige Lage zu analysieren und politische Handlungsoptionen zu entwickeln.

In diesem Jahr plant Verheugen nun gesetzgeberisch aktiv zu werden, um den offensichtlich bestehenden Problemen zu begegnen – voraussichtlich werde dies kurz nach der Sommerpause des EU-Parlaments geschehen. "Die Frage des Parallelhandels mit gefälschten Medikamenten wird mit Priorität behandelt", betonte der EU-Kommissar während der Fragestunde.

Er erläuterte, dass mehrere Faktoren für die zu beobachtenden Probleme verantwortlich sind, darunter Fehler bei der Neuverpackung oder Neuetikettierung, die geringe Wirksamkeit von Produktrückrufen, komplexere Verteilungswege, Versorgungsunterbrechungen und schließlich Mängel bei der Durchsetzung der geltenden Rechtsvorschriften. .

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