Wirtschaft

Bayer setzt auf Nexavar

(lk). Die deutschen Aktienmärkte gerieten in der vergangenen Woche regelrecht in Panik. Angetrieben durch massive Verluste an den asiatischen Börsen kam es auch an der Frankfurter Börse zu einem regelrechten Crash mit einem Verlust beim DAX von mehr als 7%. Zuletzt hatte es solch drastische Abgaben nach den Terrorangriffen auf das World Trade Center 2001 gegeben. Diesmal jedoch war die wirtschaftliche Krise in den USA der Auslöser für das Kurschaos.

Um die Verluste in Grenzen zu halten, entschloss sich die amerikanische Notenbank Fed denn auch überraschend zu einer Zinssenkung um 0,75 Prozentpunkte auf 3,50%. Nach Einschätzung von Experten zeigt dieser Schritt nur, wie schlecht es derzeit um die konjunkturelle Lage in Übersee steht. Mit nachhaltig positiven Auswirkungen durch die Zinssenkung rechnet denn auch eher niemand, mit einem weiteren Zinsschritt nach unten dagegen schon. Nach drei Tagen mit extremen Verlusten, sorgte zumindest der Kursverlauf am Donnerstag dafür, dass so etwas wie Hoffnung aufkeimte, immerhin konnte der DAX wieder um mehr als 5% zulegen. Stützend wirkte sich unter anderem der überraschend besser als erwartet ausgefallene ifo-Geschäftsklimaindex aus. Zudem spekulierten die Experten darüber, ob eine Zwangsliquidierung von Futures im Zusammenhang mit einer Milliardenabschreibung der Société Générale die Kursverluste mit ausgelöst hat. Ein einzelner Händler der französischen Großbank hatte durch Betrug bewirkt, dass das Institut mehr als 4,9 Mrd. Euro verlor. Trotz der Kurskorrektur konnte der DAX die zuvor erlittenen Verluste bis Donnerstagabend nicht vollständig aufholen. Letzten Endes stand ein Verlust von 6,2% auf 6821 Punkte zu Buche.

Wie der Stuttgarter Automobilkonzern DaimlerChrysler letzte Woche verkündete, hat die Lkw-Sparte des Unternehmens 2007 einen Absatzrückgang von 9,4% im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen müssen. Daimler Trucks verkaufte nur noch 467.700 Fahrzeuge. Ausschlaggebend für das schlechte Ergebnis war das geringere Marktvolumen in den USA, Kanada und Japan, welches auf verschärfte Emissionsrichtlinien und damit verbunden einer Vielzahl von vorgezogenen Käufen im Jahr 2006 zurückzuführen ist.

Die Commerzbank wird ihre Aktivitäten in ausländischen Märkten weiter ausweiten. Wie die Unternehmensführung bekannt gab, soll im Rahmen der Wachstumsstrategie eine neue Repräsentanz in Nigeria aufgebaut werden. Innerhalb kurzer Zeit wird damit der fünfte neue Standort aufgebaut. Hauptaufgabe der Filiale in Lagos ist der Ausbau der Beziehungen zu Banken und Regierungsstellen in Nigeria und den westafrikanischen Nachbarstaaten sowie die Begleitung von Firmenkunden.

Wie die Luftfahrtgesellschaft Deutsche Lufthansa mitgeteilt hat, wurde die Übernahme einer Minderheitsbeteiligung an dem amerikanischen Wettbewerber JetBlue Airways abgeschlossen. Von nun an befindet sich die Lufthansa im Besitz von 19% der Anteile von JetBlue. Ziel der teilweisen Übernahme ist eine bessere Positionierung im amerikanischen Markt.

Der Industriekonzern Siemens hat Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal gesteigert. Dies gab das Unternehmen letzte Woche bekannt. Demnach kletterte das operative Ergebnis um 16%, der Gewinn nach Steuern stieg auf 6,48 Mrd. Euro. Darin enthalten ist der Erlös aus dem Verkauf des Automobilzulieferergeschäfts. Eine hohe Geldstrafe droht Siemens indes aufgrund der Schmiergeldaffäre. Demnach halten nach Informationen der "Wirtschaftswoche" einige Aufsichtsratsmitglieder eine Strafe in Höhe von bis zu 4 Mrd. Euro nicht mehr für abwegig. Allerdings hoffen die Verantwortlichen bei Siemens immer noch, dass die Geldstrafe nicht höher als 1 Mrd. Euro ausfallen wird.

Der Logistikkonzern Deutsche Post hat die Erwartungen in Bezug auf das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2007 nach eigenen Angaben erfüllt. Das EBIT vor Einmaleffekten beträgt demnach 3,7 Mrd. Euro. Auch die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr stimmen optimistisch. Die Post erwartet eine Steigerung des EBITs vor Einmaleffekten auf 4,2 Mrd. Euro. Wie der Konzern weiter mitteilte, soll zudem die Verwaltung von Teilen der weltweiten IT-Aktivitäten an eine Geschäftssparte der amerikanischen Hewlett-Packard übertragen werden. Über den Zeitraum von sieben Jahren sollen so 1 Mrd. Euro eingespart werden.

Der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat in einer Pressemitteilung erklärt, dass die japanische Gesundheitsbehörde MHLW dem Zulassungsantrag für das Bayer-Krebsmedikament Nexavar zur Behandlung des hepatozellulären Karzinoms den Priority-Review-Status erteilt hat. Damit ist das Unternehmen dem Ziel, eine umfassende Versorgung von Leberkrebs-Patienten von der Diagnose bis zur lebensverlängernden Therapie zu erweitern, einen Schritt näher gekommen.

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