Land in Sicht?

(lk). Deutlich erholt zeigten sich in der vergangenen Woche die europäischen Finanzmärkte. Für den Leitindex Euro Stoxx 50 ging es um erfreuliche 12,6% auf 2428 Zähler nach oben, womit der Abwärtstrend zumindest vorerst gestoppt zu sein scheint.
b Kurzbericht Euro Stoxx 50 (48. Kalenderwoche)

Profitieren konnten die Börsen insbesondere von den Entwicklungen in den USA, unter anderem der Entscheidung der amerikanischen Regierung, die Citigroup vor dem vollständigen Zusammenbruch zu bewahren und ein Hilfspaket im Wert von gut 300 Mrd. Dollar zu schnüren. Zusätzlichen Rückenwind erhielten die US-Börsen durch die Meldung, dass der bisherige New Yorker Notenbankchef Timothy Geithner neuer US-Finanzminister werden soll. Selbstverständlich machte sich die gute Performance an der Wall Street auch auf den europäischen Finanzmärkten positiv bemerkbar. Da aber bekanntlich aller guten Dinge drei sind, wollte auch die Federal Reserve Bank, also die amerikanische Notenbank, nicht nachstehen und beschloss zwei weitere Hilfspakete zu schnüren, um den angeschlagenen Kreditmarkt wieder in Schwung zu bringen. Lediglich US-Konjunkturdaten trübten die Stimmung etwas. So war der Chicagoer Einkaufsmanagerindex stärker gefallen als erwartet und auch die Auftragseingänge für langlebige Güter konnten im Oktober nicht überzeugen. Doch trotz dieser kleinen negativen Randnotiz blickten die Börsianer letzten Endes zufrieden auf die Woche zurück, auch wenn jedem klar ist, dass die Krise noch nicht ausgestanden ist.

  • Der spanische Medienkonzern Prisa möchte sein Tochterunternehmen, den Bezahlsender Digital Plus, verkaufen und es gibt bereits zwei potenzielle Kandidaten, die über einen Kauf ernsthaft nachdenken. Wie die "Financial Times" berichtete, haben der französische Medienkonzern Vivendi und die spanische Telekommunikationsgesellschaft Telefonica offenbar bereits über ein gemeinsames Angebot gesprochen. Die gemeinsame Aktion hätte nach Ansicht der Experten den Zweck, Bedenken der Wettbewerbshüter aus der Welt zu schaffen.
  • Die britische Standard Chartered Bank wird eine Kapitalerhöhung durchführen, wodurch ihr umgerechnet rund 1,8 Mrd. Pfund in die Kassen gespült werden. Damit sind die Sorgen über die Kapitalposition des Kreditinstituts etwas weniger geworden und auch die Analysten lobten diesen Schritt als den richtigen.
  • Die weltgrößte Minengesellschaft BHP Biliton wird den Konkurrenten Rio Tinto nicht übernehmen. Eigentlich hatte BHP beabsichtigt Rio Tinto für 147 Mrd. Dollar zu kaufen. Fallende Rohstoffpreise und die Finanzkrise haben BHP aber nun dazu veranlasst, Abstand von dem Vorhaben zu nehmen. Die Aktien der beteiligten Unternehmen reagierten auf die Meldung unterschiedlich. Während die Papiere von BHP Billiton Gewinne verbuchen konnten, stürzten die von Rio Tinto regelrecht ab.
  • Aktien der großen französischen Automobilhersteller Peugeot, Citroen und Renault profitierten in der vergangenen Woche von den Plänen der französischen Regierung, für einzelne Branchen die Mehrwertsteuer zu senken, darunter auch für den Automobilsektor. Auch in den restlichen europäischen Ländern waren Automobilaktien gefragt. .

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