Continental attraktiv

(lk). Langsam aber sicher nähert sich der Deutsche Aktienindex wieder einmal einer Tausendermarke. Allerdings befindet er sich weiterhin nicht auf dem aufsteigenden, sondern auf dem absteigenden Ast und die Marke von 4000 Zählern rückt immer näher. Bis Donnerstagabend ging es für den DAX um weitere 10,4% auf 4220 Punkte nach unten.
b Kurzbericht DAX (47. Kalenderwoche)

Bei relativ niedrigen Umsätzen genügten schon kleinere Orders, um größere Kursschwankungen auszulösen. Weiterhin bestimmen massive Rezessionsängste das Geschehen auf dem Parkett. Der ifo-Geschäftsklimaindex zeichnet zudem ein passendes Bild der gegenwärtigen Situation. Er fiel auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren. Neben dieser Hiobsbotschaft verursachten auch die Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten schlechte Laune. Zunächst wurden deutlich gesunkene Erzeugerpreise bekannt gegeben, anschließend schürte der Rückgang der Verbraucherpreise die Angst vor einer Deflation. Zudem besteht die Sorge vor einer Pleitewelle in der amerikanischen Automobilindustrie. Eine solche würde die US-Wirtschaft in eine noch größere Krise stürzen, ist die Autobranche doch von großer Bedeutung für die Gemeinwirtschaft.

Wie nicht anders erwartet fiel die Quartalsbilanz der Hypo Real Estate enttäuschend aus. Im dritten Quartal fuhr das Unternehmen einen Verlust in Höhe von 3,1 Mrd. Euro ein. Als Konsequenz wird nun der komplette Aufsichtsrat ausgetauscht. Konzernchef Wieandt will das Unternehmen mit diesem Schritt vor dem totalen Kollaps bewahren und einen Neuanfang wagen.

Die Wirtschaftskrise macht nun auch vor der Chemiebranche nicht mehr halt. DerBASF -Konzern hat sein Gewinnziel für das Gesamtjahr bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit nach unten korrigiert und plant, die Produktion deutlich zurückzufahren. Als Konsequenz sollen weltweit 80 Chemieanlagen für einige Zeit stillgelegt werden, bei weiteren 100 wird die Produktion deutlich gedrosselt. Von dieser Entscheidung sind rund 20.000 Mitarbeiter betroffen. Allerdings sollen deren Arbeitsplätze nicht in Gefahr sein, so eine Konzernsprecherin.

Die Aktien des Automobilzulieferers Continental konnten sich in der vergangenen Woche zwischenzeitlich gegen den allgemeinen Abwärtstrend stemmen und verbuchten Gewinne. Auslöser war die Nachricht von der EU-Kommission, dass die Schaeffler-Gruppe die formelle Anmeldung der Continental-Übernahme durchführen darf. Händler begründeten die aus dieser Meldung resultierenden Kursgewinne damit, dass die wenigen noch am Markt erhältlichen Continental-Aktien durch diese Nachricht an Attraktivität gewonnen haben.

Wie das Magazin "Capital" in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, will die Deutsche Bank offenbar schneller als gedacht die vollständige Übernahme der Postbank in Angriff nehmen. Bisher hat sich das größte deutsche Kreditinstitut lediglich 30% der Anteile an dem Tochterunternehmen der Deutschen Post gesichert. Weiter hieß es, die Deutsche Bank wolle sich das derzeit günstige Kursniveau durch Optionsgeschäfte oder sonstige derivative Strukturen für die Akquisition sichern. Von Seiten der Deutschen Bank wurde diese Nachricht allerdings dementiert..

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.