Ahold sorgt für Lichtblick

(lk). Die Herbstdepression an den europäischen Finanzmärkten hielt auch in der vergangenen Woche unverändert an. Die Börsen setzten ihre Talfahrt fort, wobei der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 bis Donnerstagabend 9,4% auf 2226 Zähler einbüßte.
b Kurzbericht Euro Stoxx 50 (47. Kalenderwoche)

Zu Beginn der vergangenen Woche waren es insbesondere negative Einflüsse aus den USA, die auf dem europäischen Kontinent für Unmut sorgten. So schickte die Großbank Citigroup die Märkte mit der Meldung nach unten, dass weitere 50.000 Stellen als Folge der Finanzkrise abgebaut werden müssen. Zudem steht die amerikanische Automobilindustrie vor dem Kollaps, was größere Auswirkungen auf die gesamte US-Wirtschaft hätte. Darüber hinaus sorgten schlecht ausgefallene US-Konjunkturdaten für Ernüchterung. Dass es um die gesamtwirtschaftliche Lage derzeit nicht zum Besten bestellt ist, macht die Tatsache deutlich, dass nun auch gestandene Unternehmen wie der weltgrößte Chemiekonzern BASF zu den Leidtragenden der Krise gehören und sich von ihren ursprünglichen Gewinnzielen deutlich distanzieren.

Nachdem die italienische Zeitung "Republica" berichtet hatte, dass die italienische Bank Intesa SanPaolo offenbar auf die Hilfe der italienischen Regierung angewiesen ist, ging es für deren Aktien deutlich nach unten. Intesa ist eine von mehreren Banken, darunter auch UniCredit, die das 15 Mrd. Euro schwere Banken-Hilfsprogramm in Anspruch nehmen wollen.

Ebenfalls deutliche Kursverluste setzte es für die Aktien der Schweizer Großbank UBS Hier waren es auch die anhaltenden Untersuchungen der amerikanischen Steuerbehörden, die für die Kursabschläge verantwortlich zeichneten. Weiterhin teilte die UBS mit, dass ab dem kommenden Jahr ein neues Vergütungsmodell für den Verwaltungsrat und die Konzernleitung eingeführt wird, die variable Barvergütung für die Konzernleitung soll künftig auf einem Bonus-Malus-System basieren.

Die britische Billigfluglinie EasyJet hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rückgang von 35% beim Vorsteuergewinn hinzunehmen. Zudem sieht der Ausblick für das kommende Geschäftsjahr alles andere als rosig aus. Für Verunsicherung sorgte außerdem Gründer und Großaktionär Stelios Haji-Iannou, der seine Zustimmung zur Jahresbilanz verweigert hatte.

Der schwedische Modekonzern Hennes & Mauritz hat gute Unternehmenszahlen präsentiert. Wie die Unternehmensführung mitteilte, konnten die Erwartungen der Analysten insbesondere in den wichtigsten Märkten Deutschland und Schweden übertroffen werden. Zwar ging der flächenbereinigte Umsatz etwas zurück, allerdings lag er immer noch deutlich über den Prognosen der Experten.

Der niederländische Einzelhändler Ahold sorgte im derzeit grauen Börsenalltag für einen kleinen Lichtblick. Wie das Unternehmen mitteilte, stieg das operative Ergebnis im dritten Quartal des Geschäftsjahres an. Zudem äußerte sich die Konzernführung positiv hinsichtlich des Ausblicks. So soll die operative Marge im Retail-Geschäft weiterhin bei 4,8 bis 5,3% liegen. Im Vorfeld der Bekanntgabe der Zahlen waren Analysten davon ausgegangen, dass die Gewinnerholung frühestens in ein bis zwei Quartalen erfolgen wird..

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