Banken stehen im Fokus

(lk). Die europäischen Märkte haben in der vergangenen Woche wieder eine Bauchlandung hingelegt. Bis Donnerstagabend ging es für den Euro Stoxx 50 um 6,6% auf 2430 Zähler nach unten. Zu Wochenbeginn konnten sich die Anleger zwar noch über steigende Kurse freuen, allerdings deutete sich bereits an, dass die Folgetage nicht so erfolgversprechend verlaufen würden.
b Kurzbericht Euro Stoxx 50 (46. Kalenderwoche)

Nachdem die größten europäischen Indizes am Montagmittag als Folge des von China geplanten Konjunkturprogramms noch mit teils mehr als 3% im Plus gelegen hatten, schmolzen die Gewinne wieder dahin und die Angst vor einer weltweiten Rezession übernahm wieder die Herrschaft über die Börsen. Geschürt wurde diese Furcht von einer Umfrage der Europäischen Zentralbank unter Wirtschaftsexperten, die nur noch von einem Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr von 1,2% ausgehen. Im Juli rechneten die Fachleute noch mit einem Wachstum von 1,6%. Deutlich zurückgegangen ist auch der Ölpreis. Dieser notierte teilweise sogar unter 50 Dollar je Barrel.

Das spanische Kreditinstitut Santander hat eine Kapitalerhöhung angekündigt. Die Bank will durch die Ausgabe neuer Aktien etwa 7,2 Mrd. Euro einnehmen. Damit umgeht Santander das staatliche Rettungspaket und entzieht sich der Kontrolle durch die Regierung. Die Bank kann stattdessen weiterhin selbstständig ihre Strategie bestimmen. Obwohl Experten dies positiv beurteilten, ging der Aktienkurs von Santander nach unten.

Die britische Hypothekenbank HBOS erhält offensichtlich Unterstützung durch Lloyds TSB. Demnach will Lloyds einen Kredit in Höhe von 10 Mrd. Pfund zur Verfügung stellen. Dies berichtete die "Sunday Times". Weder Lloyds noch HBOS wollten dazu einen Kommentar abgeben.

Gemischte Zahlen präsentierte die größte europäische Bank HSBC Das britische Kreditinstitut konnte zwar das Ergebnis vor Steuern im dritten Quartal des Geschäftsjahres im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum steigern, gleichzeitig musste allerdings die Vorsorge für Kreditausfälle deutlich erhöht werden.

Geschäftszahlen präsentierte auch der britische Mobilfunkkonzern Vodafone Das Unternehmen hat die Umsatzprognose gestrichen, hält aber an der Gewinnprognose fest. Außerdem wurde das Ziel für den Free-Cash-Flow erhöht. Positiv aufgenommen wurde zudem die progressive Dividendenpolitik von Vodafone.

Das italienische Kreditinstitut Intesa Sanpaolo hat seinen Aktionären die Dividende gestrichen. Zuvor hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass der Gewinn zwischen Juli und September deutlicher zurückgegangen ist als erwartet und zwar von 1,46 Mrd. Euro im Vorjahr auf nur noch 673 Mio. Euro. Damit wurden die Erwartungen der Analysten unterschritten, die mit 690 Mio. Euro gerechnet hatten.

Massive Gewinneinbrüche, aber trotzdem noch schwarze Zahlen meldete die italienische Großbank UniCredit. Wie das Finanzinstitut mitteilte, brach der Gewinn im dritten Quartal um die Hälfte ein. Zurückzuführen ist dies auf neue Milliardenbelastungen. Händler hatten im Vorfeld mit einem noch schlechteren Ergebnis gerechnet..

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