Wieder herbe Verluste

(lk). Eigentlich sollten die Anleger dicke Minuszeichen vor den Aktienkursen mittlerweile gewöhnt sein. Doch anscheinend gewöhnt man sich an schlechte Nachrichten nie. Auch in dieser Woche mussten die Finanzmärkte wieder herbe Verluste hinnehmen. Für den Euro Stoxx 50 ging es bis Donnerstagabend um 3,1% auf 2452 Zähler nach unten.
b Kurzbericht Euro Stoxx 50 (43. Kalenderwoche)

Dabei hatte die letzte Woche gar nicht so schlecht begonnen. Beflügelt durch die Hoffnung, dass die zahlreichen Rettungspakete mehrerer Regierungen der Finanzkrise in Kürze ein Ende bereiten können, konnten die Indizes deutliche Gewinne verbuchen. Zudem versuchte EZB-Präsident Trichet verlorenes Vertrauen wiederherzustellen indem er betonte, dass er diesbezüglich alles mögliche tun werde. Der zwischenzeitliche Höhenflug der Märkte wurde allerdings durch die Bekanntgabe mäßiger Quartalsberichte amerikanischer Unternehmen sowie die anhaltende Sorge vor einer globalen Rezession jäh gestoppt. Damit rückten teilweise positive Unternehmensnachrichten in den Hintergrund. "Gut ist derzeit leider nicht gut genug", so die Aussage eines Händlers in Bezug auf die mangelnde Würdigung positiver Nachrichten.

Neuigkeiten über Fusionen in der Luftfahrtbranche prägten in der vergangenen Woche die Aktienmärkte mit. So wurde bekannt, dass die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM vorerst kein Angebot im Bieter-Wettbewerb um die österreichische Fluglinie Austrian Airlines abgeben will. Allerdings hat die Airline mitgeteilt, dass weiterhin Interesse an Gesprächen besteht.

Der Flugzeugbauer Airbus , ein Tochterunternehmen des europäischen Luft- und Raumfahrtunternehmens EADS, will den Kreditrahmen für Kundenfinanzierungen im kommenden Jahr um eine weitere Milliarde Euro aufstocken. Dies berichtete die "Financial Times Deutschland". Von diesem Schritt erhofft sich Airbus einen erhöhten Absatz von Passagiermaschinen sowie eine Unterstützung der Auslieferungen. Zudem profitierte der EADS-Aktienkurs zwischenzeitlich auch vom Bekanntwerden des Quartalsumsatzes des Konkurrenten Boeing, der besser ausgefallen war als erwartet.

Wie bekannt wurde, wird das französische Kreditinstitut BNP Paribas rund 2,55 Mrd. Euro aus dem Rettungsfonds der französischen Regierung in Anspruch nehmen. Experten begrüßten diesen Schritt und stellten der Bank ein gutes Zeugnis aus. Ihrer Ansicht nach ist das Unternehmen nun besser positioniert als vor der Krise und sollte zu den Banken gehören, die am wenigsten Hilfe vom Staat annehmen.

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat seine Erlöse in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres stärker gesteigert als vorhergesagt. Als besonders beeindruckend bezeichneten Experten, dass auf die Volumensteigerung noch Preiserhöhungen von über 5% gesetzt wurden.

Das Schweizer Kreditinstitut Credit Suisse geht nach dem Milliardenverlust im dritten Quartal davon aus, dass das Marktumfeld auch in der nahen Zukunft schwierig bleibt. Dementsprechend vorsichtig äußern sich die Verantwortlichen auch hinsichtlich der Prognose für das vierte Quartal..

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