Innovations-Police soll Zugang zu neuen Arzneien sichern

Berlin (ks). Der Gesundheitsökonom und Chef des IGES-Instituts, Bertram Häussler, geht davon aus, dass Patienten künftig weniger rasch am medizinischen Fortschritt teilhaben werden: Wenn Krankenkassen unter den Bedingungen des Gesundheitsfonds Zusatzbeiträge erheben müssen, werden neue Behandlungsmethoden es schwerer haben, in den Leistungskatalog aufgenommen zu werden. Häussler rechnet damit, dass bei immer mehr Produkten oder Leistungen ein zeitlicher Graben zwischen Verfügbarkeit und vollständiger Erstattung entstehen wird. Um hier Abhilfe zu schaffen, schlägt er eine so genannte Innovationsversicherung vor.
IGES-Chef stellt neues Modell einer Zusatzversicherung vor

Das Modell einer solchen Police stellte Häussler am 23. Oktober auf dem IGES-Kongress "Innovation und Gerechtigkeit" in Berlin vor. Sie soll möglichst vielen Versicherten die Teilhabe am medizinischen Fortschritt sichern. So etwa auch bei Arzneimitteln, die künftig – etwa nach erfolg-ter Kosten-Nutzenbewertung – einem Höchstbetrag unterstellt werden. Häussler geht davon aus, dass zwischen dem Preis, den ein Pharmahersteller für sein Präparat haben will, und dem, den die Kassen zu zahlen bereit sind, eine Lücke klaffen wird. Nur eine Minderheit könne sich leisten, diese zu schließen. Für die breite Mehrheit soll dagegen die Innovations-Police eine Lösung sein. Sie könnte in der Art eines Sparvertrages ausgestaltet sein, so Häussler, ergänzt um ein Versicherungsmodell für den "Katastrophenschutz". Eine solche Versicherung könne GKV-Versicherten den Zugang zu Innovationen sichern, bis die gesetzlichen Krankenkassen die neue Behandlungsmethode in den allgemeinen Leistungskatalog aufnehmen, erklärte Häussler. Er zeigte sich überzeugt, dass die Menschen bereit sind, für eine solche Zusatzversicherung tiefer in die eigene Tasche zu greifen. Für eine Police nach dem IGES-Modell würden rund 10 Prozent des GKV-Beitrages, nach derzeitiger Schätzung rund 40 Euro monatlich, zu zahlen sein..

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