Gesundheitspolitik

Easy-Chef Blume greift Linz an

Offener Brief an die Präsidentin der Bundesapothekerkammer

STUTTGART (diz). In einem offenen Brief an die Präsidentin der Bundes-apothekerkammer Magadalene Linz hat der Geschäftsführer der Kooperationsgesellschaft "easyApotheke", Oliver Blume, massive Wettbewerbsverzerrungen auf dem deutschen Apothekenmarkt beklagt. Er fordert darin vor allem eine stärkere Verankerung der Grundsätze des freien Wettbewerbs in der Bundesapothekerkammer sowie schärfere Sanktionen für Berufskollegen, die gegen das Kartellrecht verstoßen.

Die Anbieter günstiger OTC-Medikamente wie beispielswiese die easy-Apotheken sehen sich mit massiven Widerständen konfrontiert, heißt es in dem Schreiben. Die Besitzstand wahrenden Apotheken schreckten dabei auch nicht vor Maßnahmen zurück, die gegen das Kartellrecht verstießen. Die Interessenvertretung der Apotheker schweige dazu, man werfe den easyApotheken sogar noch Knüppel zwischen die Beine. Blume fordert Linz dazu auf, sich "mit aller Kraft für einen freien Preiswettbewerb zum Wohle der Verbraucher einzusetzen".

Der Geschäftsführer der Discount-Kooperation zitiert in seinem Brief die kartellwidrigen Preisabsprachen der acht Hildesheimer Apotheken. Dies zeige, wie versucht werde, den Markteintritt eines neuen Wettbewerbers (hier: der easyApotheken) zu verhindern. Blume weiter: "Der eigentliche Skandal liegt jedoch in der absoluten Sprachlosigkeit, mit der Sie, Frau Präsidentin, dieser Wettbewerbsverzerrung begegnen! Warum schweigen Sie zu diesen Preisabsprachen?"

Während die easyApotheken mit Abmahnungen der Wettbewerbszentrale und mit Verfahren der Kammer überzogen würden, sind "Wettbewerbsverzerrer offenbar kein Thema für das Präsidium der BAK". Der Wettbewerbsgedanke habe sich bei Apothekerkollegen und in der Kammer noch nicht durchgesetzt.

Von Seiten der Bundesapothekerkammer sieht man diesen Brief eher gelassen. Hier bediene sich ein einzelner Anbieter eines noch laufenden Verfahrens des Bundeskartellamts, hieß es von dort, um seine eigene Marktposition durch wenig nachhaltige PR zu stärken.

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