Langfristige Rechtssicherheit ist unabdingbar

München (ck). Die Entscheidung im Vertragsverletzungsverfahren zur Krankenhausbelieferung, die vor wenigen Tagen auf europäischer Ebene fiel, verbreitet etwas Zuversicht, so Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, in seinem Lagebericht. Es darf aber nicht vergessen werden, dass für die Apotheker Grundsätzliches auf dem Spiel steht: "Es geht darum, die großen Weichen für die pharmazeutische Versorgung der kommenden Jahre und Jahrzehnte zu stellen."
Heinz-Günter Wolf fordert die Politik auf, endlich zu handeln

Es geht um die Garantie einer unabhängigen, sicheren und wohnortnahen Versorgung der Patienten mit Arzneimittel. Diese gesellschaftliche Aufgabe haben die Apotheker allen Herausforderungen durch den deutschen Gesetzgeber zum Trotz bisher erfüllt. Zunehmend wird aber deutlich, dass eine dem Gemeinwohl verpflichtete Apotheke auf wirtschaftlich soliden Beinen stehen muss. Dazu gehört auch eine leistungsgerechte Anpassung des Apothekenhonorars, insbesondere ein Absenken des Apothekenabschlags für die GKV. "Es kann nicht sein", so Wolf, "dass die Krankenkassen über Rabattverträge den Reibach machen und wir haben die Arbeit!"

Eindeutig auch Wolfs Forderung an die Politik: Es ist höchste Zeit, die Fremdbesitzdiskussion zu beenden, endlich eine Lösung der Versandhandelsproblematik zu erarbeiten und sich für die unabhängige Arzneimittelversorgung durch freiberufliche Apotheker zu bekennen. Wolf forderte die Politik nachdrücklich dazu auf, aktiv zu werden und einen klaren "bombensicheren" Rechtsrahmen und langfristig Rechtssicherheit zu schaffen. Die Apotheker sind bereit, diesen mit zusätzlichen pharmazeutischen Leistungen auszufüllen. Sie sind bereit, mehr Verantwortung im Gesundheitswesen zu übernehmen. Wenn die Vertragsärzte aus der Kostenverantwortung für Arzneimittel raus wollen, "wir Apotheker gehen in die Verantwortung hinein"..

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