Fiat streckt Fühler nach China aus

(lk). Die europäischen Finanzmärkte wurden in der vergangenen Woche maßgeblich von der Entwicklung des Ölpreises und des Eurokurses beeinflusst. Nachdem der Tropensturm "Gustav" vor der amerikanischen Küste weniger Wirbel veranstaltet hatte als erwartet, ging der Preis für ein Barrel Öl zunächst zurück. Ebenso verlor auch die europäische Gemeinschaftswährung im Verhältnis zum Dollar an Wert. Allerdings währte die Freude über sinkende Ölpreise nicht allzu lange. Leicht anziehende Notierungen sorgten schon bald wieder für eine getrübtere Stimmung auf dem Börsenparkett.
b Kurzbericht Euro Stoxx 50 (36. Kalenderwoche)

Keinen Anlass zur schlechten Laune bot die Entscheidung der Europäischen Zentralbank in Bezug auf die Leitzinsfrage. Wie im Vorfeld erwartet, wurde der Zinssatz nicht angetastet. Er liegt nach wie vor bei 4,25%. Auch die Bank of England sah bezogen auf den Zinssatz keinen Handlungsbedarf. Der Leitzins beträgt weiterhin 5,00%. In Bezug auf die Vorwoche verändert hat sich dagegen der Euro Stoxx 50. Der Leitindex gab 2,7% auf 3275 Zähler ab.

Der französische Telekommunikationsausrüster Alcatel-Lucent ist auf der Suche nach einem neuen Vorstand fündig geworden. Wie der Konzern mitteilte, wird in Zukunft Ben Verwaayen die Zügel in dem Unternehmen in die Hand nehmen. Verwaayen saß früher bereits im Vorstand des englischen Telekomunternehmens British Telecom.

Gefragt waren in der vergangenen Woche die Aktien des britischen Hausbauers Persimmon Sie profitierten von einer Entscheidung der britischen Regierung, Maßnahmen zur Stützung des kriselnden Häusermarktes durchzuführen. Dabei soll Erst-Käufern ein zinsfreier Kredit über fünf Jahre gewährt werden. Außerdem soll die sogenannte Stempelsteuer für ein Jahr ausgesetzt werden.

Das französische Luxusgüterunternehmen LVMH ist offenbar an einer Übernahme des niederländischen Yacht-Bauers Royal van Lent interessiert. Als möglicher Kaufpreis stehen ca. 500 Mio. Euro im Raum, was in etwa dem Elffachen des Nettogewinns entspricht. Derzeit gehört der Schiffsbauer der niederländischen Investmentfirma Egeria.

Der Stahlgigant ArcelorMittal geht von weiterhin hohen Stahlpreisen aus. Dafür sprechen die anhaltenden Kostensteigerungen bei Rohstoffen und Stahlanlagen. Die Ankündigung sinkender Stahlpreise in Südafrika sei dagegen auf spezielle Währungsentwicklungen und dort herrschende Preismechanismen zurückzuführen.

Die Royal Bank of Scotland hat die Aktien des britischen Barclays-Konzerns von "Hold" auf "Sell" zurückgestuft und begründet dies mit einer möglicherweise benötigten Kapitalerhöhung des Unternehmens in Höhe von bis zu 7,5 Mrd. britischen Pfund. Nach Ansicht der Royal Bank of Scotland ist die Kapitalerhöhung nötig, um die Eigenkapitalquote auf die Höhe der Konkurrenten zu schrauben.

Deutliche Kursgewinne verbuchten in der vergangenen Woche die Aktien des italienischen Automobilkonzerns Fiat Die Presse hatte berichtet, dass der Konzern weiterhin Interesse an einer Partnerschaft mit einem chinesischen Konkurrenten hat. Außerdem hatte die Agnelli-Familie mitgeteilt, dass Fiat seine Ziele im laufenden Geschäftsjahr erreichen wird.

Auf große Zustimmung stieß die Entscheidung des britisch-niederländischen Konsumkonzerns Unilever , Paul Polman zum neuen Chef des Unternehmens zu machen: Polman ist derzeit noch beim Schweizer Konkurrenten Nestlé tätig und hat auch schon beim Wettbewerber Procter & Gamble gearbeitet. Insbesondere die große Erfahrung spricht für Polman, so die Experten. Abzuwarten bleibt, mit welcher Strategie der neue Mann das Unternehmen führen will. Nach Ansicht von Analysten ist aber zu erwarten, dass sich der Fokus weg von großen Umstrukturierungen hin zu aggressiveren werblichen Zielen bewegt..

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