Atticus und TCI marschieren gemeinsam

(lk). Der Deutsche Aktienindex präsentierte sich in der vergangenen Woche in äußerst wechselhafter Form. Konnte er sich zu Wochenbeginn noch nicht so recht entscheiden, ob er neue Höhen erklimmen oder doch eher den Abstieg wagen sollte, entschied er sich am Folgetag zunächst für den Gipfelsturm. Insbesondere die Entwicklung des Ölpreises und des Eurokurses trieben den Leitindex an.
b Kurzbericht DAX (36. Kalenderwoche)

Während der Preis für ein Barrel Öl auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten fiel, ging es für den Euro zwischenzeitlich sogar auf ein Sieben-Monats-Tief nach unten. Für den Preisrückgang beim Öl hatte unter anderem der Tropensturm "Gustav" gesorgt. Dieser war zunächst als wesentlich gefährlicher eingestuft worden, als er letztendlich war. Die gute Entwicklung konnte der DAX an den folgenden Tagen allerdings nicht fortsetzen. Grund war, dass Ölpreis und Euro wieder anzogen. Für den DAX ging es bis Donnerstagabend um 2,2% auf 6280 Punkte nach unten. Nichts Besonderes gab es von der Sitzung der Europäischen Zentralbank zu berichten. Wie im Vorfeld erwartet, beließen die Notenbanker den Leitzinssatz in der Eurozone bei 4,25%. Experten rechnen frühestens Anfang des kommenden Jahres mit einer Zinssenkung, und dies auch nur, wenn die Teuerungsrate nachlässt.

Die Commerzbank hat es geschafft. Nach etlichen Verhandlungsrunden übernimmt das Kreditinstitut nun endgültig die Allianz-Tochter Dresdner Bank. Zum Preis von 9,8 Mrd. Euro wechselt die Dresdner in zwei Schritten den Besitzer. Einige Experten und wohl auch zahlreiche Anleger zeigten sich von der Übernahme nicht gerade begeistert. Als Konsequenz ging es für den Kurs der Coba-Aktie zunächst deutlich nach unten.

Mit der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank ist auch die Phantasie in Bezug auf einen Kauf der Postbank wieder gestiegen. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass eine solche Transaktion in der nahen Zukunft abgewickelt wird. Ganz andere Probleme hat derzeit allerdings der Mutterkonzern der Postbank, die Deutsche Post , zu bewältigen. Wie die "Financial Times Deutschland" meldete, entwickelt sich das ohnehin schon defizitäre Expressgeschäft in Nordamerika noch schlechter als erwartet. Dies ist auch der Grund, warum sich die Kooperationsverhandlungen mit dem Konkurrenten United Parcel Service weiter verzögern. UPS soll ab Januar 2009 in den USA sämtliche Expressgüter und Pakete von DHL per Flugzeug transportieren, wofür die Amerikaner eine Milliarde Dollar jährlich von der Deutschen Post erhalten sollen.

Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, wollen die Hedgefonds Atticus und TCI als Großaktionäre der Deutschen Börse enger zusammenarbeiten und das Aktionärsvermögen stärken. An der Frankfurter Börse zog der Aktienkurs des Börsenbetreibers daraufhin deutlich an. Experten versprechen sich von der Zusammenarbeit die Durchsetzung positiver Maßnahmen. Durch diese Meldung traten auch die verhältnismäßig schwachen Umsatzzahlen der Deutschen Börse im August in den Hintergrund, die größtenteils ignoriert wurden.

Der Vorstand der Walldorfer Softwareschmiede SAP hat auf Basis der entsprechenden Hauptversammlungsbeschlüsse festgelegt, das Grundkapital der Gesellschaft durch die Einziehung von 21.000.000 eigenen Aktien auf 1.225.683.912,00 Euro herabzusetzen. Nach Vollendung dieses Schritts beträgt der Anteil eigener Aktien von SAP am Grundkapital ca. 3,16%.

Wie der Münchner Automobilhersteller BMW mitteilte, konnte der Absatz in den Vereinigten Staaten im August leicht gesteigert werden. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Anzahl der verkauften Fahrzeuge der Marken BMW und Mini um 1%. Während Mini separat gesehen 34,1% mehr PKW absetzen konnte, musste die Kernmarke BMW einen Absatzrückgang um 4,1% hinnehmen.

.Der Stuttgarter Konkurrent Daimler gab ebenfalls seine Absatzzahlen für August in den USA bekannt. Allerdings musste die Kernmarke Mercedes-Benz einen deutlichen Rückgang hinnehmen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ging der Absatz um 11,8% auf 18.507 PKW zurück..

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