Skepsis macht sich breit

(lk). Licht und Schatten lagen in der vergangenen Woche an den europäischen Finanzmärkten eng beieinander. Zu Wochenbeginn konnten die Börsen in Europa noch von den positiven Vorgaben der amerikanischen Wall Street profitieren und starteten mit Gewinnen in den Handel. Insbesondere gute Geschäftszahlen der Bank of America trieben den Handel an. Zu den guten Zahlen des amerikanischen Kreditinstituts gesellten sich aber an den Folgetagen auch schlechte Geschäftsdaten hiesiger Unternehmen.
b Kurzbericht Euro Stoxx 50 (30. Kalenderwoche)

Dass sich die Verluste dennoch in Grenzen hielten, lag auch daran, dass der Tropensturm "Dolly" nicht die befürchteten Produktionsausfälle bei den großen Mineralölkonzernen mit sich brachte und der Ölpreis daraufhin wieder deutlich zurückging. Zurück ging auch der Gesamtindex der Einkaufsmanager für die Eurozone. Im Juli fiel er um 1,5 Punkte auf 47,8 Zähler und notierte damit so niedrig wie seit knapp sieben Jahren nicht mehr. Dies deutet auf eine rückläufige Wirtschaftsaktivität in Europa hin. Dies ist kein gutes Zeichen und lässt die Skepsis der Börsianer weiter steigen. Bis Donnerstagabend ging es für den Euro Stoxx 50 um 1% auf 3355 Zähler nach oben.

Aktien der britischen Großbank HSBC profitierten in der vergangenen Woche von einer Meldung im "Sunday Telegraph", nach der es offenbar Gespräche mit dem chinesischen Staatsfonds China Investment Corporation bezüglich eines Einstiegs der Asiaten bei HSBC gibt. Offenbar hat es bereits mehrere Gespräche diesbezüglich gegeben. Da die HSBC aber keine Kapitalerhöhung benötigt, wird ein Kauf von HSBC-Aktien wohl nur über die Börse erfolgen.

Die Umweltsparte des französischen Versorgers Suez, Suez Environnement , wird wegen der Fusion von Suez mit dem Gaskonzern Gaz de France abgespalten. Suez-Aktionäre sollen 65% der 490 Millionen Aktien von Suez Environnement erhalten. Der Börsenpreis für Suez Environnment wird bei 14 bis 20 Euro liegen.

Deutlich nach unten ging es zuletzt für die Aktien des britischen Telekommunikationskonzerns Vodafone Dies resultiert aus dem Abschneiden im ersten Quartal, der momentanen wirtschaftlichen Schwäche und geringer als erwarteter Umsätze. Aufgrund dessen geht der weltgrößte Mobilfunkkonzern nun davon aus, dass die Erlöse am unteren Ende der anvisierten Spanne von 39,8 bis 40,7 Mrd. Pfund liegen.

Gute Zahlen präsentierte dagegen der französische Automobilkonzern PSA Peugeot Citroen Dank seines Restrukturierungsprogramms CAP 2010 konnte der Gewinn deutlich gesteigert werden. Der Nettogewinn, operatives Ergebnis und die operative Marge übertrafen dabei die Erwartungen am Markt. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen.

Der französische Chiphersteller STMicrolelectronics hat im zweiten Quartal mehr verdient und umgesetzt als erwartet. Im Jahresvergleich geht der Vorstand von einem Umsatzwachstum in Höhe von 7 bis 14% aus. Die Wachstumsprognose für den internationalen Chipmarkt wurde allerdings angesichts der wachsenden konjunkturellen Schwierigkeiten gesenkt.

Der niederländische Telekomkonzern KPN gibt sich zuversichtlich für sein Heimatgeschäft. Dafür sprechen zumindest die Zahlen zum zweiten Quartal. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwartet KPN im laufenden Jahr etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Bislang hatte der Konzern einen Rückgang in diesem Zweig erwartet.

Weniger gut fielen dagegen die Zahlen des norwegischen Konkurrenten Telenor aus. Der Telekomkonzern hat zwar im zweiten Quartal mit seinem Gewinnwachstum vor Steuern die Markterwartungen getroffen, aber die Wachstumsziele für den Jahresumsatz gesenkt. Insbesondere Währungsschwankungen könnten dem Unternehmen zu schaffen machen.

Der französische Automobilhersteller Renault hat mitgeteilt, dass es aufgrund des schwächer werdenden Wirtschaftswachstums sowie der gestiegenen Öl- und Rohstoffpreise schwieriger wird, die Unternehmensziele für 2008 und 2009 zu erreichen. Freundlicher sah es dagegen noch im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres aus. Renault vermeldete einen deutlichen Gewinnanstieg und übertraf damit die Erwartungen der Analysten..

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