Novartis will Speedel übernehmen

(lk). Der Ölpreis und die Krise der Finanzbranche beherrschten in der vergangenen Woche wieder einmal die Aktienmärkte. So wusste der Ölpreis endlich einmal positiv zu überraschen. Positiv zumindest für diejenigen, die billigere Preise herbeisehnen. Der Preis für ein Barrel fiel bis Donnerstagabend auf unter 138 Dollar.

b Kurzbericht Euro Stoxx (28. Kalenderwoche)

In der Finanzbranche dagegen hält die Skepsis an, auch wenn der amerikanische Notenbankchef Ben Bernanke mit seinen Äußerungen weitere Liquiditätshilfen in Aussicht zu stellen, für eine leichte Entspannung der Lage sorgte. Für zusätzlich Brisanz sorgte jedenfalls die Meldung über Zahlungsprobleme der US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae. Nichts Neues gab es von der Bank of England. Wie erwartet beließ die britische Notenbank den Leitzins bei 5,00%. Für den europäischen Leitindex Euro Stoxx 50 ging es bis Donnerstagabend um 0,2% auf 3283 Zähler nach oben.

  • Licht und Schatten wechselten sich in der vergangenen Woche beim europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ab. Zunächst berichtete das Tochterunternehmen Airbus, dass im Jahr 2014 die Entwicklung der Nachfolgegeneration der A320-Familie gestartet werden soll. Das A30x genannte Projekt wird voraussichtlich 8 bis 10 Mrd. Euro Entwicklungskosten verschlingen. Ziel ist es, dass die Maschinen deutlich weniger Treibstoff verbrauchen als die Vorgänger. Im Jahr 2018 sollen dann die ersten Maschinen des neuen Typs abheben. Vorerst nicht abheben werden dagegen die 179 Tankflugzeuge, die Airbus im Rahmen eines Großauftrags von der amerikanischen Luftwaffe bauen und liefern sollte. Der Auftrag mit einem Volumen von 40 Mrd. Dollar muss neu ausgeschrieben werden, weil es bei der Auftragsvergabe Unregelmäßigkeiten gegeben haben soll.
  • Fusionsgerüchte rankten sich in den letzten Tagen um den spanischen Versorger Iberdrola . Wie die spanische Tageszeitung "La Vanguardia" berichtete, ist der Repsol-Konzern für eine Fusion von Iberdrola mit dem Gasunternehmen Gas Natural. Repsol ist Großaktionär bei Gas Natural. Expertenmeinungen zur Folge würde diese Fusion zu einer Neubewertung der Iberdrola-Aktien führen, da das Management auf dem derzeitigen Kursniveau kaum einer Fusion zustimmen würde.
  • Carlos Ghosn, der Vorstandsvorsitzende des französischen Automobilkonzerns Renault , hat einen schlechten Ausblick auf das Geschäftsjahr gegeben. Die Aktien des Unternehmens mussten daraufhin zwar an Wert abgeben, allerdings hielten sich die Verluste in Grenzen. Bereits im Vorfeld hatten zahlreiche Analysten ihre Ziele für 2009 gesenkt.
  • Aktien der britischen Hypothekenbank Bradford & Bingley mussten in der vergangenen Woche herbe Verluste hinnehmen. Wie die "Financial Times" mitteilte, könnten Banken und institutionelle Investoren, die sich am dritten Versuch einer Kapitalerhöhung von Bradford & Bingley beteiligt haben, Verluste in Höhe von 108 Mio. britischen Pfund tragen müssen. Bei der Kapitalerhöhung waren Aktien für 55 Pence begeben worden.
  • Absatzzahlen für das erste Halbjahr präsentierte der französische Autobauer PSA Peugeot Citroen . An den Absatzzahlen an sich war zwar nichts zu bemängeln, allerdings wurde deutlich, dass der Margendruck weiter anwächst. In Europa, wo die Margen am höchsten sind, gab es einen Rückgang um 3,5%.
  • Der britische Börsenbetreiber London Stock Exchange hat einen positiven Zwischenbericht veröffentlicht. So konnte trotz der Schwierigkeiten an den internationalen Finanzmärkten der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres gesteigert und die Erwartungen zahlreicher Analysten übertroffen werden.
  • Der britische Marketingkonzern WPP hat endlich ein Übernahmeangebot für Taylor Nelson Softres abgeben können. Bereits dreimal hatte WPP erfolglos versucht mit TNS Verhandlungen aufzunehmen. Nun wurde ein Angebot über 1,08 Mrd. Pfund vorgelegt. Das Nürnberger Unternehmen GFK, welche ursprünglich von TNS übernommen werden sollte, hat bereits ein Gegenangebot angekündigt.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will das biopharmazeutische Unternehmen Speedel übernehmen. Novartis bietet 130 Schweizer Franken je Speedel-Aktie. Ca. 61% der Speedel-Anteilsscheine befinden sich bereits im Besitz von Novartis..

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