Fresenius erwirbt APP

b Analysen (28. Kalenderwoche)

Die Analysten von AC Research empfehlen weiterhin, die Aktien der Deutschen Lufthansa zu kaufen. Die Luftfahrtgesellschaft hat Passagierzahlen für Juni 2008 bekannt gegeben. Demnach hat das Unternehmen im abgelaufenen Monat bei Lufthansa und Lufthansa Regional insgesamt 5,203 Mio. Passagiere befördert. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat entspricht dies einem Anstieg um 4,1%. Die Auslastung hat sich gleichzeitig aber um 1,1 Prozentpunkte auf 81% verringert. Inklusive der Tochter SWISS haben die Passagierzahl bei 6,34 Mio. und die Auslastung bei 81,1% gelegen. Bei Lufthansa Cargo hat sich die Menge an Luftfracht und Luftpost um 2,8% auf rund 149.000 Tonnen verringert. Die Auslastung ist gleichzeitig um 1,5 Prozentpunkte auf 67,2% gesunken. Konzernweit hat sich bei einer Frachtmenge von 168.000 Tonnen eine Auslastung von 64,3% ergeben. Die vorgelegten Passagierzahlen lagen insgesamt knapp über den Erwartungen der Analysten von AC Research. Beim Frachtvolumen ist die Entwicklung allerdings verhalten ausgefallen. Im gesamten ersten Halbjahr hat der Konzern die Passagierzahlen um 5,4% auf über 28 Mio. gesteigert. Der Sitzladefaktor hat sich allerdings um 0,3 Prozentpunkte auf 78,2% verringert. Inklusive SWISS hat die Passagierzahl bei knapp 35 Mio. gelegen. Bei Lufthansa Cargo ist ein Rückgang der transportierten Fracht und Post um 0,9% auf rund 869.000 Tonnen zu verzeichnen gewesen. Die Auslastung hat sich um 0,3 Prozentpunkte auf 68,2% verringert. Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa hat das Unternehmen am Mittwoch ein verbessertes Angebot vorgelegt. Demnach sollen die rund 50.000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine in zwei Schritten insgesamt 6,7% mehr Gehalt mit einer Laufzeit von 21 Monaten bekommen. Zusätzlich wird einmalig 1% des Jahresgehaltes ausgezahlt. Die Gewerkschaft ver.di hat ursprünglich 9,8% mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert. Im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen sind weitere Streiks möglich. Dies kann die kurzfristige Geschäftsentwicklung vor allem auch vor dem Hintergrund der Sommerferien belasten. Insgesamt rechnen die Analysten vor dem Hintergrund der konjunkturellen Eintrübung mit einem schwieriger werdenden Marktumfeld für die Gesellschaft. Gleichzeitig könnte ein nicht auszuschließender Streik auch das Image des Unternehmens nicht unerheblich belasten. Die Analysten von AC Research empfehlen dennoch weiterhin, die Aktien der Deutschen Lufthansa zu kaufen.

Fresenius "akkumulieren"

Die Analysten von AC Research empfehlen weiterhin, die Vorzugsaktien von Fresenius zu akkumulieren. Das Dialyseunternehmen hat eine Akquisition bekannt gegeben. So hat Fresenius Kabi Verträge zum Erwerb von APP Pharmaceuticals, einem nordamerikanischen Hersteller von intravenös verabreichten generischen Arzneimitteln, unterzeichnet. In diesem Zusammenhang erhalten die Aktionäre von APP 23 Dollar je Aktie in bar. Sofern die Gesamtsumme des von APP in den Jahren 2008 bis 2010 erzielten bereinigten EBITDA ein festgesetztes Ziel übertrifft, erhalten die APP-Aktionäre im Jahr 2011 erneut bis zu sechs Dollar je Aktie. Vor der Erfolgsbeteiligung liegt der Kaufpreis damit bei rund 3,7 Mrd. Dollar. Zudem übernimmt Fresenius APP-Verbindlichkeiten über 940 Mio. Dollar. Nach Ansicht der Analysten von AC Research ist die Akquisition aus strategischer Sicht sinnvoll. So ist APP auf i.v.-Generika für den Einsatz im Krankenhaus spezialisiert und vertreibt seine Produkte in den USA und Kanada. Dabei nimmt die Gesellschaft mit einem Portfolio von über 100 Arzneimitteln für Onkologie, Intensivmedizin, Anästhesie, Schmerztherapie und zur Behandlung von Infektionen im nordamerikanischen Krankenhausmarkt eine wichtige Rolle ein. Zudem gelingt Fresenius mit dem Zukauf der Einstieg in den US-Pharmamarkt. Im Jahr 2007 hat APP bei einem Umsatz von 647 Mio. Dollar ein bereinigtes EBITDA in Höhe von 253 Mio. Dollar erwirtschaftet. Für 2008 wird bei einem Umsatz von 730 bis 750 Mio. Dollar ein bereinigtes EBITDA von 285 bis 300 Mio. Dollar erwartet. Der Kaufpreis erscheine nach Ansicht der Analysten von AC Research zwar nicht günstig, aber vertretbar. Ab dem zweiten Jahr solle sich der Zukauf deutlich positiv auf den Gewinn je Aktie auswirken. Mit dem Abschluss der Transaktion wird Ende 2008 oder Anfang 2009 gerechnet. Finanzieren will Fresenius den Zukauf durch einen Mix aus Eigen- und Fremdkapital. Vor diesem Hintergrund erscheine in den kommenden Monaten eine Kapitalerhöhung bei Fresenius wahrscheinlich. Möglicherweise wird die Kursentwicklung der Fresenius-Aktie in den kommenden Monaten aber durch die wahrscheinlich anstehende Kapitalerhöhung beeinträchtigt werden. Die Analysten von AC Research empfehlen weiterhin, die Aktien von Fresenius zu "akkumulieren"..

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