Hoffnung für Nokia-Geschäfte?

(lk). An den europäischen Finanzmärkten war in der vergangenen Woche wieder einmal Tristesse angesagt. Zwar konnten die Indizes am vergangenen Mittwoch, ausgelöst durch Fusionsfantasien und zur Freude der Anleger, deutliche Gewinne verzeichnen, allerdings hatte sich die zwischenzeitliche Euphorie bereits am nächsten Tag wieder verflüchtigt, als die Börsen erneut den Rückzug antraten.

b Kurzbericht Euro Stoxx (26. Kalenderwoche)

Grund waren die Aussagen des amerikanischen Notenbankpräsidenten Ben Bernanke, der auf erhöhte Inflationsgefahren hinwies. Den Leitzinssatz ließ die Fed allerdings wie erwartet unangetastet. Unterschiedliche Reaktionen rief unterdessen die Aussage der Ölförderstaaten hervor. Sie hatten angekündigt, mehr Öl fördern zu wollen um den Preisanstieg zu stoppen. Zahlreiche Experten sind der Ansicht, dass eine Ausweitung der Liefermengen nur in sehr begrenztem Ausmaß möglich ist, da die meisten Länder ohnehin schon an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sind. Dennoch kam es zwischenzeitlich zu einem leichten Preisrückgang beim Öl. Allerdings wurde dies durch die Zahlen zu den amerikanischen Rohöllagerbeständen hervorgerufen. Diese waren entgegen den Erwartungen leicht gestiegen. Nicht nach oben ging es in der letzten Woche für den Euro Stoxx 50. Er verlor bis Donnerstagabend 1,8% auf 3366 Zähler.

  • Der britische Börsenbetreiber London Stock Exchange hat im Kampf um Anteile an der Börse in Doha eine Niederlage hinnehmen müssen. Für rund 250 Mio. Dollar will sich nun der Börsenbetreiber NYSE Euronext rund 25% der Anteile sichern. Unmittelbar nach Bekanntwerden dieser Nachricht mussten die Aktien der LSE deutliche Verluste hinnehmen. Bereits am Tag darauf erkannten die Anleger aber offenbar, dass die Reaktion etwas überzogen war und verhalfen dem Wert zu einem zwischenzeitlichen Anstieg von mehr als 14%. Wie zudem bekannt wurde, plant die LSE gemeinsam mit Lehman Brothers den Aufbau einer europaübergreifenden Handelsplattform. Unter anderem soll die Plattform einen sogenannten "Dark Pool" beinhalten, über den sowohl Banken und Hedge Fonds als auch institutionelle Anleger unter Ausschluss der Öffentlichkeit große Aktienpakete handeln können.
  • Die Aktien der italienischen Telekommunikationskonzerne Telecom Italia und Fastweb gehörten in der vergangenen Woche zu den Gewinnern. Die Unternehmen hatten verkündet, gemeinsam ein Hochgeschwindigkeits-Breitband-Netz zu entwickeln.
  • Die Aktien des finnischen Herstellers von Mobiltelefonen Nokia profitierten von sehr guten Umsatzzahlen des Zulieferers Jabil Circuit. Angesichts der Tatsache, dass es sich um die ersten guten Daten aus dem Sektor seit Monaten handelt, keimt nun die Hoffnung, dass sich auch bei Nokia die Geschäfte im zweiten Quartal verbessern.
  • Die belgische Brauerei InBey will sich im Kampf um den amerikanischen Konkurrenten Anheuser-Busch nicht geschlagen geben. Nun haben die Belgier erneut einen Brief an den Präsidenten und Vorstandsvorsitzenden August A. Busch IV geschrieben in dem sie darauf hinweisen, dass das Interesse nach wie vor vorhanden ist. InBey bietet 65 Dollar je Anheuser-Busch-Aktie
  • Der französische Baustoffhändler Saint-Gobain , der auch Flachglas und Autoglas vertreibt, hofft darauf, dass der japanische Glashersteller Asahi Glass künftig 10% höhere Preise für sein Autoglas nehmen kann. Die Japaner befinden sich derzeit in entsprechenden Verhandlungen mit Automobilherstellern. Saint-Gobain könnte von dieser Entwicklung, so sie denn eintrifft, ebenfalls profitieren.
  • Der französische Einzelhandelskonzern Carrefour stößt mit seinen Plänen, die Supermarktkette Champion umzubenennen, auf wenig Gegenliebe bei den Analysten. Infolgedessen stuften einige Analystenhäuser ihre Einschätzung für den Wert herunter. Zudem gehen sie davon aus, dass der erwartete Gewinnzuwachs von jährlich 200 Mio. Euro deutlich geringer ausfallen wird als prognostiziert..

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