Arzneimittelfälschungen lukrativer als Drogenhandel

Berlin (ks). Arzneimittel zu fälschen ist für Kriminelle lukrativer als der Drogenhandel. So kostet ein Kilogramm Viagra® -Plagiat rund 90.000 Euro auf dem Schwarzmarkt, in der Herstellung kostet es nur 40 Euro – selbst, wenn der Wirkstoff stimmt. Ein Kilo Heroin hat dagegen Kosten von rund 1300 Euro und kann für 30.000 bis 50.000 Euro weiterverkauft werden.

Viagra-Plagiate: Billig herzustellen, teuer zu verkaufen

Auf diese Unterschiede in den Handelsspannen verwies Harald Schweim, Professor an der Universität Bonn und ehemaliger BfArM-Präsident, diese Woche beim "Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit" in Berlin. Auch andere illegale Drogen sind im Verkauf weniger attraktiv als Viagra-Plagiate. Wie die ABDA mitteilte, kostet ein Kilogramm Kokain geschätzte 65.000 Euro, Marihuana 8000 Euro und Ecstasy 1300 Euro. Dabei beruft sie sich auf die jüngsten Zollstatistiken. Für Magdalene Linz, Präsidentin der Bundesapothekerkammer, ist es angesichts solche Handelsspannen nicht verwunderlich, "dass der internationale Schwarzmarkt mit gefälschten Arzneimitteln boomt". Linz betonte: "Eine offene Flanke sind dabei dubiose Internetversender. Verbraucher können sich schützen, wenn sie ihre Arzneimittel nur bei einer niedergelassenen deutschen Apotheke beziehen." .

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