Union bleibt stur

Berlin (ks). Am 8. Mai debattierte der Bundestag erneut die Frage, ob es für schwerst Opiatabhängige möglich sein soll, synthetisches Heroin (Diamorphin) auf Kassenrezept zu erhalten. Dazu wäre eine Änderung des Betäubungsmittelrechts nötig. Während sich SPD und Opposition für eine solche Änderung einsetzen, hält die Union sie für unnötig und zu kostspielig.

Diamorphin-Behandlung weiterhin umstritten

Die Unionsfraktion im Bundestag ist auch weiterhin nicht von den Ergebnissen des Modellprojektes zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger überzeugt. Auf diese stützen sich jedoch die Befürworter der Aufnahme von Diamorphin in die GKV-Regelversorgung. Aus Sicht der Drogenbeauftragten der Unionsfraktion, Maria Eichhorn, lassen die Ergebnisse aber "keinen sicheren Schluss auf die Überlegenheit der Heroinbehandlung gegenüber der Methadonbehandlung zu". Sie ist überzeugt, dass schon jetzt jeder Abhängige die Hilfe erhalte, die er brauche. In Zeiten knapper Kassen sei es den Versicherten zudem nicht zuzumuten, die Kosten für eine Behandlung mit unerwiesenem Nutzen aufzubringen, deren Dauer völlig offen ist. Deshalb sollten zunächst alle Möglichkeiten einer verbesserten Methadonbehandlung ausgeschöpft werden. Die Weiterbehandlung der Patienten aus den Modellprojekten sei überdies über Ausnahmegenehmigungen auch ohne Überführung in die Regelversorgung sichergestellt. .

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