ArcelorMittal schielt nach China

(lk). Der Euro Stoxx 50 musste in der vergangenen Woche leichte Verluste hinnehmen. Bis Donnerstagabend büßte der europäische Leitindex ein halbes Prozent auf 3856 Zähler ein. Zu Wochenbeginn konnten selbst besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten in Form des Einkaufsmanagerindex nicht für steigende Kurse sorgen. Vielmehr konzentrierten sich Händler und Anleger auf die geplatzte Übernahme von Yahoo! durch Microsoft.
b Euro Stoxx 50-Kurzbericht (19. Kalenderwoche)

Zudem belasteten auch die nicht gerade erfreulich ausgefallenen Quartalszahlen einiger großer europäischer Unternehmen aus dem Banken- und Versicherungssektor. Allerdings wurde nicht alles schwarz gemalt an den Finanzplätzen auf dem Kontinent. Insbesondere von einigen französischen Unternehmen wurden positive Geschäftzahlen gemeldet, die die Verluste an den Märkten eindämmten. Keine Impulse gab es von der Europäischen Zentralbank. Wie erwartet beließ sie den Zinssatz bei 4%. Auch die Bank of England zeigte kein Interesse an Veränderungen. Wie im Vorfeld prognostiziert bleibt der Leitzinssatz bei 5%. "Den Märkten tut es ganz gut, dass es nicht weiter aufwärts geht", so ein Händler. "Um zu neuen Höhen aufzubrechen, muss man ab und an auch eine kleine Pause einlegen."

Um den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ranken sich Gerüchte über weitere Verzögerungen beim Bau des A380. Wie die "WirtschaftsWoche" berichtete, muss das Tochterunternehmen Airbus den Zeitplan für den Bau und die Auslieferung wahrscheinlich erneut ändern.

Der Stahlkonzern ArcelorMittal befindet sich nach Informationen der "Financial Times Deutschland" wieder auf Einkaufstour. Mögliche Übernahmekandidaten sind demnach das chinesische Unternehmen Angang Steel und die indonesischen Krakatau Steel. Angang Steel hat den Vorschlag Arcelors, sich mit 25% an dem Unternehmen zu beteiligen, bereits abgelehnt. Als Gegenvorschlag hat Angang angeboten, dass Arcelor ein Aktienpaket in Höhe von 1 bis 2% erwerben kann. Von Expertenseite gab es Bedenken, dass der chinesische Staat einem ausländischen Unternehmen gestattet, einen großen Anteil eines Rohstoff-Unternehmens zu erwerben.

Das englische Luftfahrtunternehmen British Airways hat mit einer sinkenden Auslastung im April und dementsprechend mit weniger beförderten Gästen zu kämpfen. Zudem könnten durch das neue Terminal auf dem Londoner Flughafen Heathrow steigende Kosten auf das Unternehmen zukommen. Dafür sorgt auch der anhaltend hohe und zudem weiter steigende Ölpreis.

Der britische Minenkonzern BHP Billiton hat sich im Kampf um den Konkurrenten Rio Tinto noch nicht geschlagen gegeben. Wie das Unternehmen gegenüber der "Financial Times" mitteilte, wird man bei einem baldigen Analystentreffen die Gelegenheit nutzen um zu betonen, dass man genauso schnell wachsen könne wie Rio Tinto. Der Konkurrent hatte seine Wachstumsprognosen herangezogen um zu begründen, warum das Übernahmeangebot von Billiton abgelehnt wurde.

Der französische Versorger Suez hat Quartalszahlen vorgelegt und konnte damit überzeugen. Demnach stieg der Umsatz in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres deutlich. Auch der operative Gewinn konnte von 1,5 auf 1,7 Mrd. Euro verbessert werden. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen wuchs von 2,1 auf 2,3 Mrd. Euro.

Die italienische Großbank UniCredit verärgerte Händler und Aktionäre mit der Präsentation ihrer Geschäftszahlen und dem Ausblick für das Gesamtjahr. Zwar fielen die Quartalszahlen wie erwartet schwach aus und verfehlten die Prognosen, zusätzliche Minuspunkte sammelte die Bank aber dadurch, dass sie die Gewinnziele deutlich nach unten korrigierte..

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