Norsk Hydro überzeugt

(lk). Gewinnmitnahmen läuteten am vergangenen Montag eine enttäuschende Börsenwoche ein. Bis Donnerstagabend verlor der Euro Stoxx 50 deutliche 1,2% auf 3762 Zähler. Zu den Gewinnmitnahmen gesellten sich wieder einmal Rekordmeldungen von Euro und Öl, welche die Märkte weiter in die Defensive drängten.
b Euro Stoxx 50-Kurzbericht (17. Kalenderwoche)

Während die Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich über 1,60 Dollar stieg, erklomm der Preis für ein Barrel Rohöl im Wochenverlauf die Marke von 116 Dollar. Zudem belasteten negative Vorgaben der Wall Street das Handelsgeschehen. Zu allem Übel vermeldeten einige Unternehmen auch noch alles andere als überzeugende Quartalsdaten, die zusätzlich auf die Stimmung drückten. Auch der schlechter als erwartete ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland machte sich in ganz Europa bemerkbar. "Die Stimmung unter den Börsianern hat sich wieder eingetrübt", verbreitete ein Händler alles andere als gute Laune.

Der niederländische Straßenkarten-Anbieter Tele Atlas präsentierte in der vergangenen Woche eine Umsatzwarnung. Demnach rechnen die Verantwortlichen im ersten Quartal mit einem Umsatzrückgang in Höhe von 5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Währungseffekte und geringere Umsätze im europäischen Markt für mobile Navigationsgeräte werden als Ursache angesehen. Die Aussagen von Tele Atlas führten auch bei den Aktien des Navigationsgeräteherstellers TomTom zu Verlusten. Offenbar herrscht am Markt Sorge darüber, TomTom könnte einen zu hohen Preis für Tele Atlas zahlen.

Die Aktien des französischen Chemieunternehmens Air Liquide profitierten zuletzt von einer positiven Analysteneinschätzung von Morgan Stanley. Dessen Experten hatten den Titel von "underweight" auf "overweight" hochgestuft. Begründet wurde der Schritt mit den Plänen des Unternehmens, die Investitionsausgaben aggressiv zu steigern.

Sehr gute Zahlen präsentierte der norwegische Aluminiumproduzent Norsk Hydro Im ersten Quartal wurde der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern so stark gesteigert, dass sowohl die eigenen als auch die Schätzungen der Analysten deutlich übertroffen wurden.

Wegen der internationalen Kreditkrise sieht sich die Royal Bank of Scotland gezwungen, eine Kapitalerhöhung in Höhe von 12 Mrd. Pfund vorzunehmen. Zudem wurde bekannt, dass das Kreditinstitut weitere Abschreibungen in Höhe von 5,9 Mrd. Pfund vornehmen muss. Bei den Anlegern geht nun die Angst um, dass auch andere Banken zusätzliche Abschreibungen vornehmen müssen.

Die zweitgrößte Schweizer Bank Credit Suisse enttäuschte sowohl Händler als auch Anleger mit der Vorlage ihrer Geschäftszahlen. Ebenfalls zurückzuführen auf die internationale Finanzkrise rutschte das Kreditinstitut tiefer in die roten Zahlen als erwartet. Obwohl bereits damit gerechnet worden war, dass die Abschreibungen in den Bereichen Leveraged Finance und strukturierte Produkte in den nun veröffentlichten Größenordnungen ausfallen, zeigten sich die Experten enttäuscht. Für sie stehen die Zahlen im absoluten Gegensatz zu den von Credit Suisse gemachten Hoffnungen..

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