Zahl der Pflegebedürftigen steigt drastisch

WIESBADEN (ks). Nach Modellrechnungen des Statistischen Bundesamtes wird der demografische Wandel dazu führen, dass im Jahr 2030 etwa 3,4 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland leben werden – heute sind es bereits 2,1 Millionen. Auch die Zahl der Krankenhausbehandlungen wird sich dieser Rechnung zufolge um 12 Prozent auf 19 Millionen Fälle jährlich erhöhen.

Statistisches Bundesamt legt Modellrechnung für 2030 vor

Die aktuelle Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes rechnet damit, dass die Zahl der 60-Jährigen und Älteren bis 2030 um rund 38 Prozent von 20,5 Millionen auf voraussichtlich 28,4 Millionen ansteigen wird. Die Zahl der über 80-Jährigen wird sich vermutlich sogar um 73 Prozent von 3,6 Millionen auf 6,3 Millionen erhöhen. Ausgehend von diesen Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur rechnen die Statistiker mit einem höheren Anteil älterer Pflegebedürftiger: Während heute 53 Prozent der Pflegebedürftigen 80 Jahre und älter sind, könnten es im Jahr 2030 rund 65 Prozent sein.

Bei der Entwicklung der Behandlungsfälle in Krankenhäusern ergibt sich ein differenzierteres Bild. Geht man davon aus, dass die altersspezifischen Behandlungsquoten konstant bleiben, sorgt die Verschiebung der Altersstruktur bis 2030 für einen Anstieg um insgesamt 2 Millionen Behandlungsfälle. Bei den einzelnen Behandlungsfeldern gibt es jedoch sehr unterschiedliche Entwicklungen. Typische mit dem Alter verbundene Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (+ 34%) und Krebserkrankungen (+ 21%) dürften bis 2030 stark an Bedeutung gewinnen. Dagegen werden mit der Geburt verbundene Krankenhausaufenthalte zurückgehen (– 22%). .

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