Pharma-Mittelstand gegen Ketten

BERLIN (ks). "Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie bekennt sich zur inhabergeführten Apotheke, da hier der einzig wirksame, aktive Verbraucherschutz praktiziert wird", erklärte der BPI-Vorsitzende Dr. Bernd Wegener zum BPI-Unternehmertag am 12. März in Berlin. Doch auch beim BPI geht man davon aus, dass das Fremdbesitzverbot fällt.

BPI-Unternehmertag: Bei Rabattverträgen ist Kreativität gefragt

Für die pharmazeutische Industrie ist es nahe liegend, dass sie nicht auf die mehr als 21.000 Verkaufsstätten für ihre Produkte verzichten will. "Mehr können wir nicht erreichen", räumt Wegener ein. Ebenso wenig möchte die Industrie einer erweiterten Einkaufsmacht von Apothekenketten gegenüberstehen. Allerdings, so Wegener, dürfe man die Augen nicht vor den nationalen und europäischen Entwicklungen verschließen. So würden etwa die von einzelnen Partnern abhängigen Apothekenkooperationen immer stärker. Zudem positionierten sich angesichts des möglichen Falls des Fremd- und Mehrbesitzverbotes neue Spieler, "um im Fall der Fälle kurzfristig Kettenstrukturen aufzubauen".

Derweil plagt die BPI-Unternehmen die Sorge um die Rabattverträge. Ein funktionierender Wettbewerb erfordere faire Bedingungen, betonte Wegener. Dies gewährleisteten weder die Wirkstoff-Ausschreibungen der AOKs noch die intransparenten Sortimentsverträge mit großen Herstellerfirmen. Eine Möglichkeit, im Rabattkampf bestehen zu können, sieht Wegener in der Bildung von Anbietergemeinschaften und Netzwerken für Portfolio-Verträge: Kleinere Firmen sollten den Kassen ein gemeinsames Rabattangebot machen. Damit die Kassen diese Gemeinschaften nicht einfach übergehen, droht Wegener mit dem "juristischen Knüppel". .

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