Prävention in Narkose

Berlin (ks). Das bereits seit dem Jahr 2004 geplante Präventionsgesetz steht möglicherweise erneut vor dem Aus. Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Ausgabe vom 7. März) sehen die Fraktionen von Union und SPD das Gesetzesvorhaben für gescheitert an – offiziell will man dies bislang jedoch noch nicht bestätigen.

Scheitert das Präventionsgesetz auch im zweiten Anlauf?

"Der Entwurf ist nicht tot, aber er liegt tief in der Narkose", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Union, Annette Widmann-Mauz (CDU), der FAZ. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt erklärte, sie werde keinem Entwurf zustimmen, "der hinter den heutigen Stand zurückfällt".

Als Grund für das Scheitern nennt die FAZ den Streit um die Organisation und Finanzierung kassenübergreifender Projekte zur Prävention und Gesundheitsförderung. Schmidt will, dass Kranken-, aber auch Renten-, Unfall- und Pflegekassen sowie die PKV Millionenbeträge für Projekte zur Verbesserung der "Lebenswelten" in einen gemeinsamen Finanztopf abführen. Die Union will dagegen weiterhin die Kassen über die Mittelvergabe entscheiden lassen. Eine Vergesellschaftung der Präventionsmittel sei mit der Union nicht zu machen, so Widmann-Mauz. Auch die Kassen lehnen Schmidts Plan mit dem Hinweis ab, sie dürften Beitragsgelder nicht für Nicht-Mitglieder oder satzungsfremde Zwecke ausgeben. Auch fürchten sie eine Schwächung ihrer eigenen Präventionsprogramme. .

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