Wirtschaft

Lufthansa sucht Personal

(lk). Ein frohes neues Jahr 2008! Wenn es das für den Deutschen Aktienindex werden soll, muss er sich aber noch deutlich steigern. Den Start in selbiges hat der Leitindex nämlich erstmal gründlich verpatzt. Bis Donnerstagabend ging es für den DAX um 2% auf 7908 Punkte nach unten. Damit wurde die zuletzt so hart erarbeitete Marke von 8000 Zählern wieder deutlich unterschritten.

Maßgeblichen Anteil an den Verlusten hatten nicht zuletzt negative Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten. So fiel der Einkaufsmanagerindex unerwartet deutlich auf 47,7 Punkte. Nach Ansicht von Finanzexperten ist dies ein Anzeichen für eine Rezession. Hinzu kommt, dass einer der Teilindizes auf steigende Preise hindeutet – ein Zeichen für Stagnation. Damit ist der Handlungsspielraum der amerikanischen Notenbank hinsichtlich eventueller Leitzinssenkungen deutlich eingeschränkt. Die Aktienkurse litten aber nicht nur unter den Konjunkturmeldungen. Auch der weiter steigende Ölpreis sowie der anhaltend schwache Dollar bereiten den Börsianern Kopfschmerzen. Dementsprechend gering ausgeprägt ist derzeit der Optimismus von Händlern und Anlegern. Ein kleines Fünkchen Hoffnung auf eine baldige Trendwende bleibt aber noch. Derzeit ist noch nicht sehr viel los an den Finanzmärkten. Erst in der zweiten Januarwoche ist mit einer Belebung des Geschäfts zu rechnen.

Die Europäische Zentralbank hat unterdessen ein deutliches Geldmengenwachstum in der Eurozone gemeldet. Für die EZB ein erstes Anzeichen dafür, über eine Erhöhung des Leitzinssatzes nachzudenken, da ein erhöhtes Geldmengenwachstum die Gefahr einer Inflation deutlich ansteigen lässt.

Die amerikanische Hypothekenkrise hat zu personellen Konsequenzen bei der Commerzbank geführt. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete, hat das Kreditinstitut die Entlassung von Hans Joachim Döpp bekannt gegeben. Döpp war einer von zwei Leitern des Amerika-Geschäfts der Commerzbank. Ebenfalls arbeitslos geworden sind der bis dahin für das Kreditgeschäft in New York verantwortliche Jürgen Boysen sowie Michael Schmid, seines Zeichens Leiter des globalen Kreditgeschäfts. Offiziell wollte die Commerzbank allerdings nicht bestätigen, dass die Kündigungen in direktem Zusammenhang mit der Subprime-Krise stehen.

Keine Entlassungen sondern Pläne zu Einstellungen von neuem Personal hat offenbar die Deutsche Lufthansa. Wie Presseberichten zu entnehmen war, will die größte deutsche Airline rund 4300 Stellen schaffen. Dringend gesucht werden demnach Flugbegleiter, Mitarbeiter für die Fluggastbetreuung an den Flughäfen Frankfurt und München sowie neue Auszubildende und Hochschulabsolventen. Außerdem benötigt die Lufthansa rund 360 neue Pilotenschüler.

Wie die "Financial Times Deutschland" in der vergangenen Woche berichtete, wollen die beiden größten deutschen Aktionärs-Schutzvereinigungen den Vorstand und Aufsichtsrat des Technologiekonzerns Siemens vorerst nicht entlasten. Dies steht in Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre bei Siemens. Geht es nach der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), soll die Entlastung der beiden obersten Konzerngremien vertagt werden. Einen entsprechenden Gegenantrag will die DSW beim Aktionärstreffen am 24. Januar stellen. Ihrer Ansicht nach hat die zur Aufdeckung von Korruptionszahlungen beauftragte amerikanische Anwaltskanzlei Debevoise & Plimpton bislang nur Zwischenergebnisse vorgelegt, so dass eine Entlastung noch zu früh käme. Des Weiteren hat Siemens eine Vereinbarung zur Übernahme der in den USA ansässigen Morgan Construction Co. geschlossen. Morgan stellt hochwertige Produkte für Walzwerke her. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 1100 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von 180 Mio. Dollar. Über die finanziellen Einzelheiten des Deals wurde nichts bekannt.

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