Aus der Hochschule

Universität Heidelberg

27 Heidelberger Studierende bestanden den 1. Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung, nachdem sie das alternative Prüfungsverfahren absolviert hatten. Prof. Dr. Gert Fricker (links) gratuliert Frau Dorothee Niemann, die das beste Ergebnis erzielte.

Neujahrssymposium am IMPB in Heidelberg

Am 19. Januar veranstaltete das Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg (IPMB) sein traditionelles Neujahrssymposium. Zahlreiche Gäste waren erschienen, darunter der Präsident der Apothekerkammer Baden-Württemberg, Dr. Günther Hanke, der Vorsitzende der Pharmazeutischen Gesellschaft Nordbaden, Dr. Thilo Bertsche, sowie sein Amtsvorgänger, Dr. Albert Borchardt, außerdem der Dekan der Fakultät für Biowissenschaften, Prof. Dr. Rüdiger Hell, und Dr. Wolfgang Caesar vom Deutschen Apotheker Verlag.

In seiner Eröffnungsansprache würdigte der Geschäftsführende Direktor des Instituts, Prof. Dr. Gert Fricker, die Erfolge des letzten Jahres. Ein Highlight war hier das sehr gute Abschneiden des IPMB beim CHE-Ranking der Hochschulen (Centrum für Hochschulentwicklung), bei dem insbesondere die Laborausstattung, die Betreuung und die Studiensituation insgesamt sowie Qualität und Quantität der wissenschaftlichen Veröffentlichungen positiv bewertet wurden. Weiterhin wurde das Konzept des alternativen Prüfungsverfahrens im Pharmaziestudium bestätigt und verlängert und das Ausbildungsangebot im Promotionsstudiengang wurde erweitert. Insgesamt wurden im Jahr 2006 am IPMB 21 Doktoranden promoviert, davon drei mit der Note "summa cum laude". Auch in der Lehrlingsausbildung wurden mit der Beschäftigung von 15 Azubis wichtige Akzente gesetzt.

Eine wesentliche Verbesserung der Infrastruktur gelang dem IPMB in Zusammenarbeit mit dem Steinbeis Transferzentrum Biopharmazie und Analytik mit der Anschaffung einer Maschine zur Herstellung von Weichgelatinekapseln. Das IPMB dürfte damit weltweit das einzige Hochschulinstitut sein, das eine solche Maschine in der Ausbildung einsetzen kann. Erfolgreich ist das IPMB als wissenschaftliche Einrichtung auch bei der Teilnahme an der Exzellenzinitiative, dem Programm zur Förderung der universitären Spitzenforschung in Deutschland. Hier ist das Institut gleich mehrfach "im Rennen" – mit einer Beteiligung am Exzellenzcluster "Cellular Networks" (Professoren Roland Eils und Ulrike Müller) in der ersten Runde und an den Graduiertenschulen "Molecular and Cellular Biology" und "Mathematical and Computational Methods" sowie am Exzellenzcluster "Translational Oncology" in der zweiten Runde.

Auch 2006 wurden mehrere Dozenten des IPMB in wissenschaftliche Beiräte von Fachgesellschaften, Instituten, Zeitschriften und Firmen berufen und gingen Auszeichnungen wie der Carl-Wilhelm-Scheele-Preis der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft, der R. J. H. Hintelmann-Wissenschaftspreis 2006 und der Qualitätsförderpreis Baden-Württemberg an Wissenschaftler des Instituts.

Weiße Biotechnologie – von der Fiktion zur Realität

Im Anschluss an die Eröffnungsansprache von Professor Fricker hielt Prof. Dr. Bernhard Hauer von der BASF AG in Ludwigshafen einen fesselnden Vortrag über das Thema "Weiße Biotechnologie – Science, Fiction and Reality", in dem er Schwerpunkte der Biotechnologischen Forschung in der Industrie mit ihren vielfältigen Perspektiven unterhaltsam und auch für den Laien nachvollziehbar schilderte. Nachhaltigkeit und Erneuerbarkeit von Rohstoffen wurden als die große Herausforderung der chemischen Industrie dargestellt, die in vielen Bereichen einer Umorientierung von klassischer Chemie zur Biotechnologie unterworfen ist. Als Beispiel für die biotechnologische Herstellung nannte Hauer das Hydrophobin, ein sogenanntes Performance Protein, welches in der Natur Pilze gegen Wasser schützt; seine vielfältigen technischen Einsatzmöglichkeiten reichen von Autolacken bis hin zu Kosmetika.

Ehrung der Absolventen

Der IPMB-Promotionspreis für die beste Dissertation des Jahres 2006 wurde an Dr. Valeska Reichel aus der Abteilung Technologie und Pharmakologie für ihre Doktorarbeit zum Thema "Molecular and Functional Analyses of Transport Proteins for Organic Anions" vergeben. Die Preisträgerin stellte in einem Kurzvortrag ihre Arbeit vor.

Zum Abschluss des Symposiums überreichte Prof. Dr. Gert Fricker, Studiendekan Pharmazie, den 38 Absolventen des 2. Staatsexamens Pharmazie eine Abschlussurkunde. Die fünf besten Absolventen erhielten als Buchpreis das von den IPMB-Dozenten Dr. Mark Helm und Prof. Dr. Stefan Wölfl erst kürzlich herausgegebene Lehrbuch "Instrumentelle Bioanalytik". Das beste Ergebnis im 1. Staatsexamen erzielte von den insgesamt 27 Absolventen Dorothee Niemann, die neben einer Urkunde ebenfalls den genannten Buchpreis erhielt und im Namen aller Absolventen in einem heiteren Rückblick ihre Eindrücke vom Grundstudium Revue passieren ließ (abgedruckt in der DAZ-Beilage "Student und Praktikant" Seite 4).

Anschließend überreichte Prof. Dr. Stefan Wölfl, Studiendekan Molekulare Biotechnologie, Stefan Kastner stellvertretend für die insgesamt drei Jahrgangsbesten des Bachelor-Absolventenjahrganges 2006 ebenfalls einen Buchpreis. Die beiden anderen Jahrgangsbesten, Anne Schreiber und Martin Pfannmöller, konnten ausbildungsbedingt (Studium in England bzw. Praktikum in Irland) leider nicht an dem Symposium teilnehmen. Nach der kurzen Ansprache von Lorenz Steinbock, Teilnehmer des Bachelor-Studienganges Molekulare Biotechnologie, klang das Symposium mit einem festlichen Neujahrsempfang aus.

Ulrike Arnold und Gert Fricker

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