Aus Kammern und Verbänden

Erster Europäischer Präventionstag in Bonn

Apotheker machten Prävention erlebbar

Am 25. November fand in Bonn der 1. Europäische Präventionstag statt. Apotheker vor Ort haben nicht nur in verschiedenen Podiumsdiskussionen Stellung bezogen, sondern waren mit einem eigenen Stand vertreten.

Bereits in seiner Grundsatzrede ließ EU-Vizepräsident Günter Verheugen keinen Zweifel aufkommen: "Prävention ist gesundheits- und wirtschaftspolitisch die richtige Entscheidung." Aus diesem Grund hat die EU Initiativen gestartet, die das Thema Prävention europaweit voranbringen sollen.

An diversen Podiumsdiskussionen in Bonn haben auch Apotheker teilgenommen. So machte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf am konkreten Beispiel Diabetes deutlich, dass Apotheker den Verbrauchern schon jetzt vielfältige Leistungen im Bereich der Prävention anbieten.

In einer Podiumsdiskussion zum Thema "Alterspyramide auf den Kopf gestellt: Antworten auf den demografischen Wandel" betonte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, dass die Bedeutung der öffentlichen Apotheken in Anbetracht der demografischen Veränderungen weiter zunehmen werde. Schon heute bieten viele öffentliche Apotheken auf Senioren zugeschnittene Dienstleistungen, wie zum Beispiel einen Arzneimittel-Lieferservice, an. Mit Blick auf die ständig steigende Zahl von pflegebedürftigen Menschen könne ein wichtiger Ansatz künftig darin bestehen, ein bedarfsgerechtes Leistungsangebot in der häuslichen Versorgung zu schaffen, das – in Kooperation mit weiteren Leistungserbringern und Kostenträgern – dazu beiträgt, dass ältere Menschen möglichst lange in ihrem vertrauten häuslichen Umfeld verbleiben können. Derzeit leben drei Viertel der zwei Millionen Pflegefälle im häuslichen Umfeld. Nur mit wohnortnahen Apotheken im Verbund mit Hausärzten und Pflegeeinrichtungen sei dies möglich.

Prävention braucht starke Apotheken

Der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder (MdB), stellte in der Podiumsdiskussion zum demografischen Wandel fest, dass Apotheken mehr seien als Abgabestationen für Medikamente. Für die Prävention würden starke Apotheken gebraucht, die das Thema weiter vorantreiben. Dass das Geschäftsmodell der öffentlichen, unabhängigen Apotheke stellenweise in Frage gestellt wird, stieß bei Mißfelder insbesondere vor diesem Hintergrund auf Unverständnis.

Präventionscheck am Informationsstand

Mit der Frage "Sind Sie ein Apfel- oder Birnentyp?" haben die Mitarbeiter am Apothekerstand die Besucher überrascht und zu einem Präventionscheck eingeladen. Sie bestimmten Blutzuckerspiegel, Lipidwerte und den Body-Mass-Index. Auch einen Diabetes-Risiko-Check führten sie durch.

Dr. Markus Reiz, Vorsitzender des Apothekerverbandes Bonn-Rhein-Sieg, zeigte sich insgesamt zufrieden: "Wir haben mit unserer Teilnahme gezeigt, dass die öffentliche Apotheke aktive Beiträge im Bereich Prävention leistet. Ziel war es, diese erlebbar zu machen. Das ist gelungen."

Quelle: Dr. Peter Szynka
Setzt sich für starke Apotheken ein: Philipp Mißfelder (links) im Gespräch mit Thomas Preis, Dr. Markus Reiz und Martina Brambring.
Foto: AV Nordrhein

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