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Rauchen von Wasserpfeifen

Jugendliche müssen die Gefahr erkennen

(ral). Das Rauchen von Wasserpfeifen wird laut einer Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bei Jugendlichen immer beliebter. Damit verbunden sieht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die Gefahr einer höheren Schadstoffaufnahme als es beim Rauchen von filterlosen Zigaretten der Fall wäre. Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen nahmen die Daten zum Anlass für eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung, wie sie das Risiko einschätzt und wie sie ihm begegnen will.

Etwa zehn Prozent aller Jugendlichen konsumieren der BZgA-Umfrage zufolge ein- bis dreimal im Monat Wasserpfeifen. Der Großteil der Befragten betrachtet sich dabei nicht als Raucher. Auch sind sich die Jugendlichen offenbar nicht über die Risiken des Wasserpfeiferauchens bewusst. Nur 38 Prozent gaben in der Umfrage an, den Wasserpfeifenkonsum als ziemlich oder sehr schädlich einzustufen. Ganz anders sieht dies das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Erste Untersuchungen des BfR deuten darauf hin, dass über den Rauch von Wasserpfeifen möglicherweise größere Mengen an Schadstoffen, vor allem Teer und Kohlenmonoxid, des weiteren krebsauslösende Substanzen wie Chrom, Nickel und Arsen, aufgenommen werden als über filterlose Zigaretten. Zudem steige die Konzentration von Nicotin beim Wasserpfeifenkonsum stärker an als beim Zigarettenrauchen, was die Nicotinsucht fördere.

Die Bundesregierung sieht den steigenden Wasserpfeifenkonsum bei Jugendlichen als bedenklich an. Wie sie in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage schreibt, sind bereits Maßnahmen zur verstärkten Aufklärung der Jugendlichen eingeleitet worden. So seien die Internetseiten des BZgA zu diesem Thema ausgeweitet worden. Derzeit werde außerdem ein Faltblatt von der BZgA für Jugendliche entwickelt, das über die Folgen des Wasserpfeiferauchens aufklären soll. Auch das BfR stelle auf seiner Homepage umfangreiche Informationen zu dem Thema bereit und habe es darüber hinaus mehrfach auf Veranstaltungen wie den Jugendverbraucherschutztagen aufgegriffen.

Datenlage nicht ausreichend

Die Datenlage zum gesundheitlichen Risiko des Wasserpfeifenrauchens hält die Bundesregierung derzeit noch nicht für ausreichend. Wie sie im Rahmen ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage schreibt, untersucht das BfR derzeit, wie hoch die Belastung von Wasserpfeifen-Konsumenten mit einzelnen Schadstoffen ist. Darüber hinaus plane das BfR ein Forschungsprojekt, das den Einfluss des Glyceringehalts im Wasserpfeifentabak auf den Acroleingehalt des Rauchens untersuchen soll.

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