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Kritik an DDD

WINEG: Tagesdosen greifen für Bewertung zu kurz

BERLIN (ks). Die im Arzneimittelmarkt übliche Maßeinheit der Tagesdosen (DDD – defined daily doses) steht in der Kritik: Nach Auffassung der Direktorin des Wissenschaftlichen Instituts der Techniker Krankenkasse (WINEG), Dr. Eva Susanne Dietrich, sind die DDD "Instrument, das seinen Nutzen hat, aber als Grundlage für Preisvergleiche und für die Bewertung der wirtschaftlichen Verordnungsweise der Ärzte seine Grenzen hat".

Dietrich kritisiert, dass DDD für die Kostenbewertung zu kurz griffen. Sie berücksichtigten nicht die unterschiedlichen Dosierungsbedürfnisse der Patienten, wodurch es häufig Unterschiede zu den tatsächlich verordneten Tagesdosen gebe. Die DDD böten Anreize zu unwirtschaftlichem Verordnen, da hochdosierte Medikamente sowie große Packungen vermeintlich "günstig" seien. Erschwert werde das Problem dadurch, dass der Gesetzgeber die DDD explizit im Sozialgesetzbuch verankert hat. Als Grundlage für Zielvereinbarungen seien sie aber weniger geeignet. Dietrich verwies auf die Antihypertonika: "Die Vergleichspräparate gehören nicht der gleichen therapeutischen Gruppe an, und die Äquivalenz der Wirkstärke zwischen den Präparaten ist nicht gegeben." Die WINEG-Direktorin forderte, die DDD-Methode zu ergänzen, um eine Annäherung an den tatsächlichen Arzneiverbrauch zu erreichen: "Wir sollten nicht Tagestherapiekosten betrachten, sondern die Kosten der gesamten Behandlung".

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