Schwerpunkt Prostata-Ca

Tab. 1: Modifizierte Kriterien der Weltgesundheitsorganisation für Screeninguntersuchungen.
Kriterium
Prostatakarzinom (PK)
Die Krankheit muss epidemiologisch bedeutend sein
Das PK ist mit ca. 22% (ca. 50.000 Männer) in Deutschland die häufigste diagnostizierte Krebserkrankung des Mannes. Es versterben jährlich ca. 12.000 Männer (ca. 3% aller Todesfälle bei Männern), meist im hohen Alter.
Die Krankheit muss einen signifikanten Einfluss auf Lebensqualität und Lebenszeit haben
Das PK kann durch lokale Symptome und Metastasen schwere Schmerzen verursachen und zum Tode führen. Das PK wächst sehr langsam und bleibt bei den meisten Männern symptomlos.
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Es muss ein effektiver und akzeptabler Test zur Verfügung stehen
Der PSA-Test hat eine gute Sensitivität (ca. 93%) aber eine geringe Spezifität (ca. 60%) und führt zur Überdiagnostik.
Es muss ein asymptomatisches Stadium geben und die Früherkennung muss einen signifikanten Vorteil haben
Die Behandlung im Frühstadium führt meist zur Heilung. Viele Männer profitieren von der Behandlung nicht. Alle Therapieoptionen haben eine hohe Nebenwirkungsrate. Bisher können Männer, die von einer Therapie profitieren, nicht sicher ausgesucht werden.
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Die Behandlung in der asymptomatischen Phase muss der Behandlung der symptomatischen Phase überlegen sein
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Tab. 2: Mögliche Ergebnisse, die eine Beratung zum PSA-Screening einschließen sollte.
Entscheidung
Mögliche Ergebnisse
Kein PSA-Test
Kein symptomatisches Prostatakarzinom (Mehrheit der Männer)
Später symptomatisches Prostatakarzinom
Kurative Behandlung
Tod am Prostatakarzinom
PSA-Test
Kein Prostatakarzinom – geringes Risiko für ein falsch negatives Ergebnis
Falsch positiver Test – geringes Risiko später doch noch zu erkranken
Positiver Test
Asymptomatisches Prostatakarzinom
Profitiert von Behandlung
Profitiert nicht von Behandlung,
evtl. nur Nebenwirkungen

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