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Herzkreislaufsystem

Möglicher Wirkmechanismus von Knoblauch entdeckt

Dass Knoblauch über gesundheitsfördernde Eigenschaften verfügen soll, ist bekannt, doch wie diese Eigenschaften zu erklären sind, ist unzureichend belegt. Einen möglichen Wirkmechanismus haben amerikanische Wissenschaftler nun entdeckt. Sie haben festgestellt, dass bei der Verdauung von Knoblauch Schwefelwasserstoff entsteht, der positiv auf das Herzkreislaufsystem wirkt.

In einem Laborversuch brachten die Wissenschaftler um Gloria Benavides von der Universität Alabama verdünnten Saft von handelsüblichem Knoblauch mit menschlichen roten Blutkörperchen in Kontakt, worauf diese Schwefelwasserstoff absonderten. Die Bildung des Moleküls fand hauptsächlich an der Membran der Erythrozyten und geringfügig in den Zellen statt. Über Schwefelwasserstoff ist bekannt, dass es in geringen Mengen als schützendes Botenmolekül der Gefäßzellen im Herzkreislaufsystem fungiert. Höhere Konzentration wirken dagegen toxisch. Mit ihrem Ergebnis haben die Wissenschaftler einen Mechanismus aufgedeckt, der zur bereits seit Jahrhunderten postulierten gesundheitsfördernden Wirkung von Knoblauch beiträgt. Bislang waren die Ergebnisse von klinischen Studien uneinheitlich: Während einige einen positiven Effekt von Knoblauch auf Herz-Kreislauferkrankungen nachwiesen, konnten andere nur einen geringen oder keinen Einfluss feststellen. Daher sollten zukünftige Studien sich auf Schwefelwasserstoff konzentrieren, so die Wissenschaftler. Weiterhin schlagen sie vor, dass bei der Herstellung von Knoblauchpräparaten das Potenzial des verwendeten Knoblauchs zur Bildung von Schwefelwasserstoff als Messgröße dienen könnte. ka

Quelle: Benavides, G. et al.: PNAS, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1073/pnas.0705710104
Foto: Klosterfrau

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