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Institut für Handelsforschung

Bedeutung von Apotheken wächst

DÜSSELDORF (ks/avn). In unserer alternden Gesellschaft wird die Bedeutung öffentlicher Apotheken wachsen. Daher muss die wohnortnahe Versorgung durch die Apotheken alters- und bedarfsgerecht ausgebaut werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Kölner Institutes für Handelsforschung (IfH), die im Auftrag des Apothekerverbandes Nordrhein erstellt wurde.

Es ist kein Geheimnis, dass der Anteil älterer Menschen in Deutschland in den kommenden Jahren signifikant steigen wird. Um die Weichen für die Zukunft der Arzneimittelversorgung schon heute richtig zu stellen, hat der AV Nordrhein die Studie zur "Funktion und Bedeutung der öffentlichen Apotheken für die Arzneimittelversorgung in Deutschland" in Auftrag gegeben. Die am 18. Oktober vorgestellte Untersuchung beleuchtet die künftige Funktion der öffentlichen Apotheken als Kontroll- und Beratungsinstanz für Arzneimittel.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Stellenwert einer persönlichen Beratung in der Apotheke vor Ort in einer alternden Gesellschaft weiter an Bedeutung gewinnen wird – denn eine effektive Beratung älterer Menschen mittels des Beipackzettels ist oft nur schwerlich möglich. Auch die Raum- und Zeitüberbrückung (etwa Botendienste und fußläufige Erreichbarkeit von Apotheken) werden wichtiger. Zudem erhöhen sich wegen der zu erwartenden Zunahme altersbedingter psychischer und physischer Einschränkungen der Patienten die Anforderungen an die Beratungs- und Betreuungsinstanz der Apotheker. Nicht zuletzt müssen ältere Menschen häufig unterschiedliche Arzneimittel einnehmen, die von verschiedenen Ärzten verschrieben werden. Der Apotheker werde daher in Zukunft häufiger und intensiver denn je als letzte Kontrollinstanz vor der Arzneimittelverwendung gefordert sein, so die Studie.

Inhabergeführte Apotheke optimal aufgestellt

"Die inhabergeführte, wirtschaftlich unabhängige öffentliche Apotheke bringt die besten Voraussetzungen mit, um ihre wohnortnahen Beratungs- und Versorgungsleistungen den künftigen Anforderungen gemäß bedarfsgerecht auszubauen", lautet das Fazit des IfH-Geschäftsführers Andreas Kaapke. Schon heute gebe es viele auf Senioren zugeschnittene Angebote, zum Beispiel Arzneimittel-Lieferdienste. "Es geht künftig darum, Angebote für die ältere Zielgruppe weiter im Detail zu optimieren", so Kaapke.

Chance und Zukunftsaufgabe

Thomas Preis, Vorsitzender des AV Nordrhein, versteht die Studien-Ergebnisse zur künftigen Rolle der öffentlichen Apotheke "als Chance und Zukunftsaufgabe zugleich": "Wir wollen daher nicht nur die sichere Arzneimittelversorgung langfristig gewährleisten. Unser Ziel darüber hinaus ist es, diese auf die Rahmenbedingungen einer alternden Gesellschaft und die sich daraus ableitenden veränderten Kundenbedürfnisse abzustimmen."

Studienergebnisse auf einen Blick
Der Stellenwert einer persönlichen Beratung in der Apotheke vor Ort in einer alternden Gesellschaft wächst. Die effektive Beratung älterer Menschen kann oft nur schwerlich durch einen Beipackzettel erfolgen.
Die Raum- und Zeitüberbrückung (Botendienste, fußläufige Erreichbarkeit von Apotheken und patientenindividuelle Bereitstellung der Arzneimittel und Darreichungsformen) werden wichtiger.
Durch die Alterung der Gesellschaft erhöhen sich die Anforderungen an die Beratungs- und Betreuungsinstanz der Apotheker. Zurückzuführen ist dies auf altersbedingte psychische und physische Einschränkungen der Patienten (z. B. Defizite in der Motorik, Vergesslichkeit usw.).
Ältere Menschen müssen häufig unterschiedliche Arzneimittel einnehmen, die von verschiedenen Ärzten verschrieben werden. Der Apotheker wird in Zukunft folglich häufiger und intensiver als letzte Kontrollinstanz vor der Arzneimittelverwendung gefordert.

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