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Mehr Geld für Vertragsärzte

BERLIN (ks). Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Spitzenverbände der Krankenkassen haben sich fristgerecht auf eine neue Vergütungsstruktur für die Vertragsärzte geeinigt: Ab 2009 sollen sie zehn Prozent mehr bekommen. Die KBV sprach von einem guten Verhandlungsergebnis, die Kassen fürchten jedoch bereits die Ausgabensteigerungen.

Am 19. Oktober konnten die Selbstverwaltungspartner die letzten strittigen Punkte des so genannten Einheitlichen Bewertungsmaßstabs (EBM) klären. Unter anderem wird die Höhe des kalkulatorischen Arztgehalts von bisher 95.000 Euro jährlich auf 105.000 Euro steigen. Die KBV hatte Höherbewertungen der Leistungen im Umfang von insgesamt über 36 Prozent gefordert und dies unter anderem mit der Mehrwertsteuererhöhung und einer höheren Vergütungen der Krankenhausärzte begründet. Die Krankenkassen hatten diesen Antrag als nicht ausreichend begründet bzw. teilweise fehlerhaft zurückgewiesen und Gegenanträge zur angemessenen Bewertung von Leistungen gestellt. Mit ihren Forderungen hat sich die Kassenseite am Ende nur teilweise durchsetzen können, hieß es in einer Erklärung der Spitzenverbände.

"Das Verhandlungsergebnis ist insgesamt gut und fundiert ausgefallen", sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Köhler. Zufrieden ist er allerdings noch nicht – denn die "angespannte Honorarsituation" der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten werde sich erst 2009 verbessern können. Dafür bilde der EBM aber einen "wichtigen Meilenstein". Dass die Aufwertung nicht sofort wirksam wird, liegt daran, dass 2008 per Gesetz noch die alte Budgetierung gilt. Dennoch ist Köhler überzeugt, dass die wichtigen Grundlagen für die Honorarreform ab 2009 gelegt sind. Für diese müssen sich Kassen und KBV noch darauf verständigen, wie viel Euro und Cent die Punkte künftig wert sein sollen, die der EBM jeder einzelnen Leistung zuordnet. Zudem muss man sich einig werden, ob es weitere Zu- oder Abschläge geben muss, weil sich der Behandlungsbedarf der Versicherten – etwa wegen der Demografie – verändert hat.

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