Rundumschutz beim Umgangmit Gefahrstoffen

In jeder Apotheke gibt es gefährliche Stoffe und Zubereitungen – im Reagenzienschrank des Labors, im Giftschrank, bei den Ausgangsstoffen in der Rezeptur, bei den Lösungsmittelvorräten im Keller.

Jeder Apothekenleiter ist verpflichtet, ein regelmäßig zu aktualisierendes Verzeichnis für Art, Menge und Standort aller im Betrieb verwendeten Gefahrstoffe zu führen, in dem auf die Sicherheitsdatenblätter verwiesen wird. Dem Kollegen Helmut Hörath gebührt ewiger Dank, dass er sich immer wieder der Sisyphus-Arbeit stellt, aus dem Wust des üppig weiterwuchernden EU-Gefahrstoffrechts die apothekenrelevanten Aspekte herauszufiltern.

Die aktuelle siebte Auflage seines Gefahrstoffverzeichnisses basiert auf dem bewährten Konzept der erfolgreichen Vorauflagen. Sie bietet eine kurze Einführung in das komplexe Gefahrstoffrecht sowie drei Listen (Reagenzien, Ausgangsstoffe, Zytostatika) mit allen erforderlichen Informationen für die tägliche Apothekenpraxis – von der EG-Nummer bis zu Gefahrensymbolen und -bezeichnungen, cmr-Kategorien (c = krebserzeugend, m = mutagen, r = reproduktionstoxisch), R-Sätzen, S-Sätzen sowie Querverweisen auf weitere zu beachtende Vorschriften (Grundstoffüberwachungsgesetz, GÜG) und eine Auswahl weiterführender Literatur.

Die Überprüfung der korrekten Kennzeichnung von Vorrats- und Abgabegefäßen wird so zum Kinderspiel. Zur rechtlich einwandfreien Komplettierung des Verzeichnisses müssen in der Apotheke nur noch für die vorhandenen Gefahrstoffe die Mengenbereiche sowie der Standort eingetragen werden. Und es ist das Vorhandensein der entsprechenden Sicherheitsdatenblätter zu bestätigen, welche allen Beschäftigten zugänglich sein müssen.

So ausgestattet ist die Apotheke vor so manchen Risiken – von der Explosion bis zur Revision – zuverlässig geschützt. Der Preis dieses Gefahrstoffverzeichnisses liegt deutlich unter der Höhe des bei Feststellung seines Fehlens üblicherweise verhängten Bußgeldes.