DAZ aktuell

Pflegekassen mit Minus

BERLIN (ks). In der Sozialen Pflegeversicherung ist im ersten Halbjahr 2007 eine Finanzlücke von rund 350 Mio. Euro entstanden: Einnahmen von rund 8,77 Mrd. Euro standen Ausgaben von 9,12 Mrd. Euro gegenüber. Darauf hat am 1. Oktober der BKK-Bundesverband in Berlin hingewiesen.

"Angesichts dieser Ergebnisse ist es gerade für die Pflegebedürftigen und die jüngeren Generationen bedauernswert, dass die Neuregelung der Finanzbasis in die anstehende Reform der Pflegeversicherung nicht einbezogen wurde", erklärte hierzu BKK-Chef Wolfgang Schmeinck.

Als größter Ausgabenposten bei den Leistungen schlagen laut BKK-Bundesverband die Zahlungen für die vollstationäre Pflege mit 4,38 Mrd. Euro zu Buche. Absolut gesehen erhöhten sich die Ausgaben in diesem Bereich damit um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Ausgaben für Pflegesachleistung, also das Geld für die Arbeit von Pflegediensten, wuchsen um 2,2 Prozent auf 1,22 Mrd. Euro an. Das Pflegegeld stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,8 Prozent auf rund 2 Mrd. Euro an.

Im Hinblick auf die anstehende Pflegereform warnte Schmeinck davor, lediglich eine zusätzliche Verwaltung aufzubauen. Notwendig sei, dass die Bedürftigen "wirklich besser versorgt werden". Der Referentenentwurf zur Pflegereform sieht vor, etwa 4000 Pflegestützpunkte einzurichten und 13.000 zusätzliche Pflegebegleiter zu installieren – diese Maßnahmen werden von vielen Seiten als zu großer bürokratischer Aufwand moniert.

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