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Großbritannien kürzt Apothekenvergütung

Celesio korrigiert Wachstumsziele nach unten

STUTTGART (ks). Der Pharmahandelskonzern Celesio hat wegen "unerwartet einschneidender Maßnahmen" im britischen Gesundheitswesen seine mittelfristigen Ziele nach unten korrigiert. Für die Zeitperiode 2006 bis 2010 gehe man aus heutiger Sicht nicht mehr von einem durchschnittlich zweistelligen Wachstum des Vorsteuerergebnisses aus, teilte das Unternehmen am 28. September mit.

Das englische Gesundheitsministerium will die Preise für Arzneimittel, die der staatliche National Health Service (NHS) erstattet, und die Vergütungen für die Apotheken drastisch kürzen. Für Celesio werden diese Maßnahmen in seinem wichtigsten Apothekenmarkt im 4. Quartal 2007 voraussichtlich zu einer Ergebnismehrbelastung von mehr als 30 Mio. Euro führen. Zwar habe man mit Kürzungen gerechnet, aber nicht in diesem Ausmaß, sagte ein Celesio-Sprecher. Dieser "rigorose staatliche Eingriff" sowie die im Verlauf des Jahres 2007 eingeführten sowie für das Jahr 2008 erwarteten staatlichen Sparmaßnahmen in den für Celesio relevanten Märkten – etwa in Frankreich und den Niederlanden – führten zu einer Korrektur der bisherigen Fünf-Jahres-Prognose. Daher werde wie im vergangenen und im laufenden Jahr auch 2008 nur mit einer einstelligen Wachstumsrate beim Vorsteuergewinn gerechnet. Trotzdem hält Celesio am Ausblick für 2007 fest und rechnet für das Geschäftsjahr 2007 weiter damit, dass das Konzernergebnis vor Steuern zum 21. Mal in Folge im Vergleich zum Vorjahr steigen wird.

Celesio kündigte an, alle Maßnahmen zu unternehmen, die durch die staatlichen Eingriffe hervorgerufenen Effekte soweit wie möglich zu kompensieren. Allerdings seien die Sparmaßnahmen des englischen Gesundheitsministeriums so einschneidend und gravierend, dass es höchster Anstrengung bedürfe, auf dem bisherigen Erfolgskurs zu bleiben, so der Celesio-Vorstandsvorsitzende Fritz Oesterle.

Aktie im Sinkflug

Die im MDax notierten Celesio-Aktien brachen nach der Nachricht am vergangenen Freitag an der Frankfurter Börse um mehr als zehn Prozent auf 44,50 Euro ein und gingen mit einem satten Minus von 8,4 Prozent bei 44,26 Euro aus dem Handel. Am 1. Oktober setzte sich der Sinkflug der Aktien weiter fort.

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