Pharmaspektrum

Bilanzpressekonferenz

Novartis als führende Unternehmensgruppe

BASEL (rw). Am Vorabend der Bilanzpressekonferenz präsentierte Dr. Peter Maag, Vorsitzender der Geschäftsführung der Novartis Deutschland GmbH, den Geschäftsverlauf 2006. Er verwies auf eine Erfolgsbilanz – trotz des zunehmend schwierigen gesundheitspolitischen Umfelds und des steigenden Kostendrucks.

Im vergangenen Jahr hat jeder dritte Deutsche von Novartis-Medikamenten profitiert, das entspricht mehr als 28 Millionen Behandelten, so Maag. Mit einem Umsatz von 2,5 Mrd. Euro konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben die Position als führende Unternehmensgruppe in der deutschen Gesundheitsbranche weiter ausbauen und den Marktanteil von 11,0 auf 11,5% erhöhen. Die Umsatzsteigerung um 27,3% gegenüber 2005 steht im Zusammenhang mit der Integration von Novartis Behring und Hexal.

Das Novartis Geschäft basiert inzwischen auf den vier Säulen Pharmaceuticals, Consumer Health (OTC), Generics (Sandoz/Hexal) sowie Vaccines & Diagnostics. Dies soll die verstärkte strategische Ausrichtung auf den Gesundheitsbereich unterstreichen, dessen Anteil 1995 noch bei 45% lag und inzwischen 96% erreicht hat.

Die Investitionen von Novartis Deutschland wurden mit 100,8 Mio. Euro beziffert, gleichbedeutend mit einer Steigerung um 14,8% gegenüber dem Vorjahr. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich um 17,1% auf 8506, vor allem bedingt durch die Integration von Novartis Behring.

Mit 112 klinischen Studien mit über 6000 Patienten dürfte Novartis mit großem Abstand der Spitzenreiter unter den forschenden Pharmaunternehmen sein. Außerdem konnte sich Novartis im Ranking der Hersteller von Originalpräparaten um einen Platz verbessern und liegt hinter Sanofi-Aventis und AstraZeneca auf Platz drei.

Das geringere Wachstum im Jahr 2006 (– 7,2% gegenüber 2005) wurde den Auswirkungen des AVWG angelastet. Festbeträge, Zwangsrabatte und seit Januar 2007 die Bonus-Malus-Regelung verursachen einen Mangel an Planungssicherheit, vor allem in Verbindung mit Erstattungshöchstbeträgen und teils schwer nachvollziehbaren Kosten-Nutzen-Bewertungen seitens des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, kritisierte Maag.

Erfolge bei Generika, OTC und Impfstoffe

Bei den Generika-Unternehmen Hexal und Sandoz war das zurückliegende Geschäftsjahr durch massive Preissenkungen aufgrund neuer Festbeträge, Zuzahlungsbefreiungsgrenzen und einen stark zunehmenden Preiswettbewerb gekennzeichnet. Trotzdem ist Hexal der Ausbau der Marktführerschaft gelungen. Auf die neue Situation, dass Arzneimittel von der Rezeptgebühr befreit werden, wenn sie 30% unter dem Festbetrag liegen, hat Hexal prompt reagiert. Inzwischen bietet das Unternehmen mit rund tausend Präparaten das größte zuzahlungsfreie Sortiment auf dem deutschen Markt an.

Die Division Consumer Health (OTC) mit den Marken Voltaren, Nicotinell, Lamisil, Otriven, Lemocin, Venoruton und Fenistil verzeichnete ein stärkeres Wachstum als die wichtigsten Wettbewerber.

Die seit April 2006 bestehende Division Novartis Vaccines and Diagnostics ist bereits jetzt weltweit der fünftgrößte Impfstoff-Hersteller und der zweitgrößte Hersteller von Grippeimpfstoffen. Die Impfstoffsparte firmiert in Deutschland unter dem Namen Novartis Behring, mit Sitz in Marburg. Dort wurde ein hochmoderner Grippeimpfstoff entwickelt, der mit Hilfe der Zellkultur-Technologie produziert wird. Die EU-Zulassung wurde im Juni 2006 beantragt.

Konzernresultate

Auch im Jahr 2006 erzielte die Novartis Rekordergebnisse: Der Nettoumsatz stieg um 15% auf 37,0 Mrd. USD. Der Reingewinn belief sich auf 7,2 Mrd. USD, und lag damit 17% über dem Vorjahresergebnis. Zwölf Lizenznahmen trugen zur Stärkung der Pipeline bei, die 138 viel versprechende Projekte aufweist. 23 Zulassungsanträge wurden gestellt, 22 Zulassungen erteilt – und für das Jahr 2007 sind acht Produkteinführungen geplant.

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