Aus Kammern und Verbänden

Geschichte der Botanik

Linné zum 300. Geburtstag

Carl von Linné, der vor 300 Jahren geboren wurde, verstand sich als einen "Kanzleibeamten Gottes, der im himmlischen Auftrag die Natur sortiert". Dr. Stefan Schneckenburger, Darmstadt, referierte am 11. September 2007 in Düsseldorf über den schwedischen Arzt und Naturforscher.

Im Pflanzen- und Tierreich hat Linné seine selbstgestellte Aufgabe mit Bravour erfüllt, gelten seine Hauptwerke doch als Grundlage der modernen Nomenklatur. Aber Linné war auch ein erfolgreicher Geschäftsmann. Trotz der damals schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse in Schweden verstand er es – selbst leidenschaftlicher Kaffeetrinker –, staatliche Gelder für die Anlage von Kaffee- und Teeplantagen zu organisieren, Projekte, die sich nie umsetzen ließen. Um seine medizinische Promotion zu finanzieren, erhielt Linné die notwendigen Mittel vom Vater seiner Verlobten und späteren Ehefrau Lisa Morea. Mit einigen Kapitänen und dem Direktor der schwedischen Ostindischen Kompanie pflegte er Freundschaften, um mit ihrer Hilfe seine besten Schüler als "Apostel" in alle Welt aussenden zu können, damit sie die dort vorkommenden Pflanzen, Tiere und Mineralien beschrieben und ihm Belege davon sandten. Nur so war es Linné möglich, rund 7500 Pflanzenarten zu katalogisieren.

Linné war sich dessen bewusst, dass das von ihm zur Klassifikation der Pflanzen geschaffene Sexualsystem kein "natürliches System" ist. Die Erforschung der Verwandtschaftsverhältnisse der pflanzlichen Spezies ist komplex und bis heute eine Aufgabe der Taxonomie.

cs
Der Freundeskreis des Botanischen Gartens in Düsseldorf, der in Sichtweite des Pharmazeutischen Institutes der Universität liegt und dessen Markenzeichen das halbkugelige Gewächshaus ist, organisiert regelmäßig Führungen, Aktionen und Vortragsveranstaltungen. Das Programm und nähere Informationen unter

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