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Flutkatastrophe in Südostasien

Kriechende Gefahr Der Monsun hat gefährliche Schlangen wie die Königskobra aus ihren Verstecken getrieben – Antidote sind dringend nötig.
Foto: Imago

Pharmazeuten helfen an der nepalesisch-indischen Grenze

(aog/ral). Haut- und Augenerkrankungen, Magen-Darm-Infektionen und Schlangenbisse stehen ab Ende August auf dem Behandlungsprogramm von Heike Günther von den Apothekern ohne Grenzen Deutschland. Die Pharmazeutin aus Kirchzarten brach am vergangenen Freitag mit einem Ärzteteam von Humedica, Kaufbeuern, in die Überschwemmungsgebiete an der Grenze zwischen Indien und Nepal auf.

Die Flut hat nicht nur für den Lebensraum der Menschen in 33 von 75 nepalesischen Distrikten verheerende Konsequenzen. Schlangen wie der Krait, eine der giftigsten Arten überhaupt, oder die Königskobra haben ihre angestammte Umgebung verlassen, ihre lebensgefährlichen Bisse treten nun gehäuft auf. Ohne die sofortige Behandlung gegen die Neurotoxine der Schlangen sterben die Menschen, die den Wassermassen gerade erst entkommen sind.

Wie aus einer Pressemitteilung der Apotheker ohne Grenzen hervorgeht, sind Medikamente über das Duncan Hospital im indischen Raxaul verfügbar. Die Ausgabe an die Patienten und die Sortierung der Bestände sind Aufgaben der 43-jährigen Apothekerin aus dem Schwarzwald.

Humedica und die Apotheker ohne Grenzen Deutschland bündeln bereits seit einigen Jahren ihre Kompetenzen in der Katastrophenhilfe, so bei Notfalleinsätzen in Pakistan und Sri Lanka. "Wichtige Grundlage für effektive Hilfe ist auch die Kooperation mit den lokalen Kräften", sagt Ulrich Brunner, Erster Vorsitzender der weltweit tätigen und auf pharmazeutische Hilfe spezialisierten Nichtregierungsorganisation.

Nach einem Hilfeaufruf aus den Flutgebieten in Nepal und Indien startete das erste Ärzteteam aus Deutschland bereits am 7. August. Nun soll die deutsche Apothekerin vor allem den Nachschub an Arzneimitteln sichern und die wertvollen Hilfsgüter an die Patienten abgeben.

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