DAZ aktuell

Elektronische Gesundheitskarte

Mehr Nutzen für den Patienten Die World Medical Card
Foto: wmc-card.dk

Patientenverband drängt auf rasche Umsetzung der eGK

BERLIN (ks). Die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) e.V. hat Gesundheitsministerin Ulla Schmidt in der vergangenen Woche eine eigene Gesundheitskarte, die sogenannte World Medical Card, überreicht. Der Verband will damit auf das zögerliche Voranschreiten des Projektes elektronische Gesundheitskarte (eGK) in Deutschland aufmerksam machen und eine zügige und patientenorientierte Umsetzung anmahnen.

DGVP-Präsident Wolfram-Arnim Candidus kritisierte die "unprofessionelle Entwicklung" der Gesundheitskarte in Deutschland: "Anstatt die Zuständigkeit des Patienten für die Daten in den Mittelpunkt zu stellen und die Karte mit Funktionen auszustatten, die dem Patienten einen deutlichen Nutzen bringen, ist die deutsche Diskussion vom Ziel ausgegangen, Kosten im Gesundheitswesen zu sparen". Es müsse niemanden verwundern, dass sowohl Ärzte wie Patienten eher Kontrollen und Leistungskürzungen erwarten, wenn sie sich auf das Projekt einlassen. Dass eine Konzentration auf den Nutzen für den Patienten möglich ist, zeige die World Medical Card. Diese gebe Interessierten bereits jetzt die Möglichkeit, eine Gesundheitskarte international zu nutzen, erklärte Candidus. Die Karte, die sich Patienten seit Juni über die DGVP entgeltlich ausstellen lassen können, enthält eine Reihe wichtiger Daten – etwa zu Allergien, Diagnosen, Medikamenten, der Organspendebereitschaft und der Patientenverfügung. Diese Daten sind in einer Kunststoffkarte versiegelt und international entsprechend der Weltgesundheitsorganisation WHO kodiert und lesbar. Im Notfall können sie vom Arzt eingesehen werden und damit eine sachgerechte Behandlung erleichtern und Behandlungsfehler vermeiden helfen. Die Karteninhaber selbst können ihre individuellen Daten zu ihrem Gesundheitszustand und zu den Informationen, die sie hinterlegen wollen, selbstständig über Handy und Computer eingeben. "Vielleicht hilft die Karte auch der Gesundheitsministerin weiter!", hofft nun Candius.

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