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Sportliche Kollegin

Foto: Konschak
Iron(wo)man Apothekerin Katja Konschak in Lake Placid.

Apothekerin beim Ironman Hawaii

(kk/ral). Der Ironman Hawaii gilt als der ultimative Wettkampf im Triathlon. 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen gilt es zu bewältigen. Um an den Start gehen zu können, muss man sich bei einer der weltweit 25 offiziellen Ironman-Veranstaltungen qualifizieren. Mehr als 50.000 Triathleten versuchen dies jedes Jahr, doch nur 1800 Startplätze werden vergeben. Katja Konschak, Apothekerin in Blankenburg am Harz in Sachsen-Anhalt, hat in diesem Jahr bereits zum dritten Mal die Startberechtigung für die Ironman-WM erkämpft – erstmals jedoch in der Profi-Kategorie.

Bereits 2003 und 2004 war sie auf Hawaii als Amateurin am Start, 2005 wagte sie den Wechsel in den Profistatus und wird nun im Oktober erstmals bei der Elite am Start sein.

Die 29-jährige Pharmazeutin begann ihre sportliche Karriere als Schwimmerin am Sportgymnasium Halle/Saale. Nachdem sie 1996 aus den USA nach einem Highschool-Jahr in Omaha/ Nebraska zurückkehrte, war sie um viele Erfahrungen reicher, aber auch um einige Pfunde schwerer. Als Schwimmerin wurde sie wegen Perspektivlosigkeit nicht mehr aufgestellt, daher wechselte sie zum Triathlon. Erste Erfolge stellten sich schnell ein. Im Juni 1998 qualifizierte sie sich für die Junioren-EM über die Olympische Distanz und wurde Zehnte in der Einzelwertung und Mannschafts-Europameisterin mit dem deutschen Team. Im gleichen Jahr begann sie ihr Pharmaziestudium und versuchte fortan, den Spagat zwischen anspruchsvollem Studium und zeitintensivem Training zu meistern. Es folgten im Laufe der Jahre mehrere Landesmeistertitel und überregionale Erfolge über die Olympische Distanz, bis sie 2003 erstmals den Start bei einem Ironman wagte. In Zürich wurde sie in 10,38 Stunden Gesamt-Dreizehnte. Der 2. Platz in ihrer Altersklasse brachte ihr die Qualifikation für Hawaii. Dort wurde sie im Feld der 400 weltbesten Frauen 24te und Vizeweltmeisterin ihrer Altersklasse, ein Erfolg, den sie 2004 an gleicher Stelle wiederholen konnte (Gesamt-33te). Der Ironman Hawaii ist ihr Lieblingswettkampf, die extremen Bedingungen für sie zusätzliche Motivation. Sie entschied sich im Folgejahr, die Profilizenz zu lösen, um sich fortan mit den Besten messen zu können.

Nach Abschluss des Praktischen Jahres im Jahre 2004 zog Katja Konschak nach Nordhausen in den Südharz. Seit Anfang 2006 ist sie in der Apotheke am Regenstein in Blankenburg beschäftigt und arbeitet dort an drei Tagen in der Woche. In der restlichen Zeit schwimmt, radelt oder läuft sie. In intensiven Vorbereitungsphasen kommen teils mehr als 30 Stunden Training pro Woche zusammen. Leben könnte sie vom Sport nicht, will sie aber auch gar nicht. Die Arbeit in der Apotheke mache ihr Spaß, bringe Abwechslung und nicht zuletzt auch soziale Sicherheit, meint Konschak, denn wirklich wohlhabend seien auch die weltbesten Profitriathleten nicht. Insofern sei ihre Arbeitgeberin Ursula Kühlmann auch ihr größter und verlässlichster Sponsor, nicht zuletzt deshalb, weil sie auch kurzfristige Dienstplanänderungen aufgrund der Wettkampf- und Trainingstermine immer möglich mache.

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