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Das formale Mitarbeitergespräch

Reden ist Gold …

Schon länger war Astrid K. mit ihrer beruflichen Situation unzufrieden. In der Apotheke, in der sie ansonsten recht gern arbeitete, sah sie viele Chancen, ihre berufliche Weiterentwicklung und die Interessen der Arbeitgeberin zu verbinden. Doch hatte ihre Chefin sie bei entsprechenden Anfragen stets auf spätere Zeitpunkte vertröstet, die dann nie kamen.

Für das Anliegen von Astrid K., nämlich die Planung langfristiger Zielsetzungen, bietet sich das formale Mitarbeitergespräch als Instrument des kooperativen Führungsstils an. Dabei können Arbeitnehmer/innen in einem vorgegebenen Rahmen mit der/dem Vorgesetzten langfristige Perspektiven oder persönliche Entwicklungsmöglichkeiten besprechen.

Das vertrauensvolle, partnerschaftliche Gespräch soll grundsätzlich unter vier Augen geführt werden. Im Idealfall findet es in einem festgelegten Turnus regelmäßig (etwa einmal pro Jahr) statt. Dabei sollen mehrere Aspekte der Arbeit zur Sprache kommen: das bisher Erreichte, die zukünftigen Aufgaben, die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz und Perspektiven wie Fortbildung und Aufstiegsmöglichkeiten. Beschäftigte setzen ihre Aufgaben mit mehr Energie und Kreativität um, wenn sie weitgehend selbstständig agieren und Verantwortung übernehmen können. Mitbestimmung, Feedback und Übertragung von Kompetenzen bewirken eine Identifikation mit der Aufgabe und eine höhere Motivation.

Gespräche gut vorbereiten und nachbereiten

Das Mitarbeitergespräch ist nicht mit anlassbezogenen Gesprächen (wie z. B. Konflikt- oder Rückkehrgesprächen) zu verwechseln. Es muss von beiden Seiten inhaltlich gut vorbereitet werden. Die Ergebnisse werden dokumentiert und entsprechend nachbereitet; sie sind vertraulich und werden Dritten nicht zugänglich gemacht.

Konfliktpotenzial abbauen

Das Mitarbeitergespräch verbessert – wenn es offen und konstruktiv geführt wird – das Vertrauensverhältnis zwischen der/dem Vorgesetzten sowie der/dem Beschäftigten. Er/Sie erfährt, wie seine/ihre Arbeit gesehen wird; eventuelle Differenzen in den Sichtweisen können aufgedeckt und bereinigt werden – dadurch wird Konfliktpotenzial verringert.

Beruflichen Alltag partnerschaftlich bewältigen

Allerdings dürfen Vorgesetzte das Mitarbeitergespräch nicht dazu missbrauchen, einseitig und willkürlich Vorgaben durchzusetzen. Auch handelt es sich beim Mitarbeitergespräch nicht um ein Disziplinierungsinstrument. Es soll vielmehr eine Grundlage dafür schaffen, die Herausforderungen am Arbeitsplatz partnerschaftlich zu bewältigen.

Michael van den Heuvel
Themen des Gesprächs
  • Rückschau auf die vergangene Arbeitsperiode (etwa ein Jahr)
  • Arbeitszufriedenheit des/der Beschäftigten
  • Zusammenarbeit im Team
  • Ausblick: Entwicklungsmöglichkeiten, Fortbildung
Konstruktiver Dialog Angestellte und Vorgesetzte können im vertraulichen Gespräch Bilanz über zurückliegende Arbeitszeiträume ziehen und gemeinsam berufliche Perspektiven für die Zukunft entwickeln.
Foto: Bernd Müller

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