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Allergierisiko im Urlaub

Henna-Tätowiererin in Neu Delhi Die beliebte indische Körperkunst kann offenbar Allergien auslösen.
Foto: Imago

BfR warnt vor Henna-Tattoos

(bfr/ral). Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor Henna-Tattoos. Die begehrten Urlaubsmitbringsel aus südlichen Ländern seien potenzielle Wegbereiter für allergische Reaktionen. Denn damit die für die Tattoos verwendete Hennafarbe dunkler und intensiver wirke, werde ihr Para-Phenylendiamin (PPD) zugesetzt – eine Verbindung, die stark sensibilisierend wirke.

Bei Henna handelt es sich um ein Pulver aus den Blättern des Cyperstrauchs (Lawsonia inermis), der unter anderem in Indien, Afrika und auf Sri Lanka heimisch ist. Der Farbstoff wird in Haarfarben eingesetzt. Für Henna selbst ist keine sensibilisierende Wirkung nachgewiesen. Allergische Reaktionen nach Anwendung von Henna werden meist durch Para-Phenylendiamin ausgelöst, das der orangegelben Hennafarbe zum Abdunkeln und zur Farbintensivierung zugesetzt wird.

Para-Phenylendiamin hat eine stark sensibilisierende Wirkung und kann bei erneutem Kontakt schwere Dermatosen auslösen. Personen, die einmal gegenüber PPD sensibilisiert sind, können lebenslänglich allergisch auf den Stoff oder auf Farben mit ähnlicher chemischer Struktur reagieren. Sie müssen Produkte meiden, die diese Substanz enthalten, was gar nicht so einfach ist, weil PPD außer in Haarfarben auch als Bestandteil von Farbstoffen in dunklen Lederwaren und dunklen Textilien vorkommen kann, in denen es ebenfalls eingesetzt wird.

Für die kosmetische Anwendung auf der Haut ist Henna in Europa nicht zugelassen, Henna-Tattoos und Permanent Make-up auf Hennabasis sind daher vor allem bei Urlaubern in südlichen Ländern ein Problem. "Ein Laie sieht einer Bodypainting-Farbe nicht an, ob sie das sensibilisierende PPD enthält", sagt BfR-Präsident Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel und rät Urlaubern, vorsorglich auf Henna-Tattoos zu verzichten.

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