DAZ aktuell

BZgA-Studie zum Haschischkonsum

Cannabiskonsum rückläufig

BERLIN (ks). Kinder und Jugendliche in Deutschland konsumieren offenbar wieder weniger Haschisch und Marihuana. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage unter 12- bis 19-Jährigen hervor, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) anlässlich des Weltdrogentages am 26. Juni vorgestellt hat.

Auf die Frage, ob sie bisher in ihrem Leben überhaupt schon einmal Cannabis konsumiert haben, antworteten in der im Januar und Februar 2007 durchgeführten Telefonumfrage 13 Prozent der 14- bis 17-Jährigen mit "Ja". Im Jahr 2004 lag der Prozentsatz noch bei 22 Prozent. Besonders in der Altersgruppe der 18- bis 19-Jährigen war in den letzten zehn Jahren eine deutliche Zunahme im Cannabiskonsum zu beobachten. Während 1997 lediglich 19 Prozent der 18- bis 19-Jährigen angegeben hatten, jemals in ihrem Leben Cannabis konsumiert zu haben, stieg dieser Prozentanteil über 37 Prozent im Jahr 2001 auf 40 Prozent im Jahr 2004 an. In der aktuellen Studie erklärten 32 Prozent der 18- bis 19-Jährigen, mindestens einmal im Leben Haschisch oder Marihuana konsumiert zu haben. Der Anteil der jungen Erwachsenen, die regelmäßigen Cannabiskonsum aufweisen, ist dagegen in den letzten Jahren unverändert geblieben: Etwa 4 Prozent der 18- und 19-Jährigen geben aktuell an, im letzten Jahr mehr als zehnmal Cannabis konsumiert zu haben.

Für BZgA-Direktorin Prof. Dr. Elisabeth Pott ist es zwar noch zu früh, von einer Trendwende zu sprechen, dennoch wertet sie den jetzt erkennbaren Rückgang beim Cannabiskonsum als "positives Zeichen". Hoffnung gibt Pott mit der Aussage dass auch die Zahl der Jugendlichen, die mit dem Zigarettenrauchen anfängt, sinkt: "Denn wir wissen, dass die meisten Jugendlichen, die nicht rauchen, auch nicht mit dem Konsum von Cannabis beginnen". Trotz der rückläufigen Zahlen will sich die BZgA weiterhin intensiv um diejenigen jungen Menschen bemühen, die einen regelmäßigen, hohen Cannabiskonsum aufweisen. Hilfe soll ihnen etwa das internetbasierte anonyme Ausstiegsprogramm "Quit the Shit" auf der Internetseite www.drugcom.de geben.

Auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, sprach von einer "erfreulichen Entwicklung". Trotzdem sei die Anzahl der Cannabiskonsumenten mit problematischem Konsum nach wie vor "viel zu hoch". Das Bundesgesundheitsministerium werde daher Beratungs- und Behandlungsprogramme für diese Zielgruppe verstärkt fördern, erklärte Bätzing.

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